Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85080 Gaimersheim Entensäuler
    Ortschronik: 78
  • Originaltext: Wiesmahd zum Leerfeld. Ent = drüben auf der anderen Seite. Am Lippertshofener Weg standen einst zwei Marterl Säuler. Derzeit steht noch eine Steinsäule. In unmittelbarer Nähe errichtete die Familie Wittman Heimerer 1982 ein Flurkreuz, das vom Markt Gaimersheim übernommen wurde. Zur Flur Entensäuler gehörte einst auch eine Hofstelle. Es ist heute teils Wohnbaugebiet zwischen den Wallwiesen und Lippertshofener Weg - Ziegelstadel
  • Quelle Buck: Sollten Johanninga, Satanasinga keine in deutschem Geiste gebildeten Ortsnamen sein, weil der Gründer zufällig Johannes oder Satanas hieß? In letzterem ist die lateinische Endung festgehalten, wie im Ortsnamen Beatuschirichun Beatu
  • ante-signanus = mil. Vorkämpfer ... die vor der signa kämpfenden Elitelegionäre; Antesignanus = Führer, Anführer
  • Quelle w ww.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=100828
    Antesignani lat., zu Cäsars Zeit auserlesene Kerntruppen im römischen Heer, die, um einen Platz zu besetzen oder den Kampf zu eröffnen, vor die eigentliche Schlachtreihe vortraten. Dieselben bildeten ein festes Korps und marschierten ohne Gepäck, um stets zum Kämpfen bereit zu sein. In früherer Zeit bezeichnete man mit Antesignani bei einer Schlacht diejenigen Truppen, welche vor den auf ihrem Platz verharrenden Feldzeichen signa des ersten Treffens standen.
  • Quelle w ww.kirchenundkapellen.de/kirchenko/michelskirchen.php
    Der Weiler Michelskirchen wird um das Jahr 1000 nicht nur als Michaheliscella, sondern auch als Satanasinga bezeichnet. Dieser Name deutet auf einen heidnischen Kultplatz bei den Satansleuten hin. Später hat aber Michaheliscella die dem hl. Michael geweihten Zelle den Namen Satanasinga verdrängt wie das Christentum die heidnischen Kulte. Anton Streichele verlegt den Ort Satanasinga jedoch in die Gegend zwischen Hilgertshausen und Gartelsried.
  • Regesten der Bischöfe von Eichstätt
    1211 November 8. Tut kund, daß die zwei Schwestern Juta und Kunigundis ihr Erbgut zu Birkhof (quoddam predium sittum in Bircha, quot hereditario iure diu possederant) als Seelgerät an den Altar der hl. Walpurgis übergeben haben, so jedoch, daß sie selbst gegen einen jährlichen Zins von 25 Pfennigen gang und gäber Münze (moneto dapsilis) zur Oblei der Nonnen (ad ublacionem sanctimonialium) im vollen Genuß der Früchte des Gutes auf Lebenszeit verbleiben und erst nach ihrem Tode der Ertrag des Gutes selbst den Nonnen (ad usum supradictarum domiuarum) zufällt. - Hec traditio facta est per manus salmanni scilicet comitis Gebhardi anno ab incarnacione domini millesimo CCXI., Ottone Romanorum imperium tenente, presulatus nostri anno XVI., VI. idus novembris. Et ut hec, tradicio maius robur optineat ad peticionem tocius sancte virginis Walpurg[is] conventus presentem paginam conscribi fecimus et sigilli nostri munimine corroboravimus. Testes autem huius tradicionis sunt hii: comes Gebhardus, Heinricus de Suffersheim, Heinricus de Hofsteten, Heinricus de Eystet, Hartwicus Judeman, Heinricus de Egewile, Heinricus de Mundeling, Vlricus Brobestelin, Hermannus Pfefelin, Heinricus Ekeman, Vlricus faber, Vlricus pulsator, Fridericus cocus, Cunradus Steinbreche et alii qnam plures, Heinricus Antseare. - Abschrift auf Papier [15. Jahrhundert]: MR. Kl. Rebdorf Fasc. 5. - Kopialbuch im Kloster St. Walburg zu Eichstätt II, S. 199. - Kopialbuch des Klosters St. Walburg im Ordinariatsarchiv zu Eichstätt, S. 78. - Reg.: Sammelblatt des historischen Vereins für Eichstätt IV (1890), S. 21. - Der Birkhof, bei Sappenfeld gelegen, erscheint später im Eigenbetrieb des Klosters und war immer dessen kostbarster Besitz. -557-