Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 91809 Konstein Figur, Figurgasse, w.
    Wilandshof
  • Originaltext:
    Figurgasse = ein alter Weg vom Wielandshof zu dem Graben der das Schneewasser vom Spindeltal her leitet. Am Graben war früher eine Kapelle die zum Gedenken an das Unglück errichtet wurde, bei dem der Besitzer des oberen Wielandshofes und seine Frau mit Kutsche und Pferd vom Hochwasser, als sie die Furt überqueren wollten, mitgerissen und mit dem Ross ertranken.
  • Quelle www.uni-klu.ac.at/archeo/alltag/32myth.htm
    AUFNAHME FREMDER GOTTHEITEN ...
    Mit der Eroberung der benachbarten Gebiete durch den römischen Staat erfolgte die Aufnahme fremder Götter. Gewöhnlich gewährten die Römer den einheimischen Göttern der eroberten Territorien dieselben Ehren wie den eigenen Göttern. In vielen Fällen wurden die neu erworbenen Gottheiten formell aufgefordert, ihren Wohnsitz in neuen Heiligtümern in Rom aufzuschlagen. ...
  • Nimmt man diesen Faden auf ist Folgerung, dass Göttinnen die nicht nach Rom oder einfach auch in der angestammten Heimat weiterhin präsent sein wollten, von den Römern kleine Behausung vor Ort erbaut wurden.
    Das lat. figo, fixi, fixum, figere umschreibt diesen Sachvehalt mit:
    1. anheften, befestigen die neuen Gottheiten 2. öffentlich anschlagen 3. als Weihegeschenk aufhängen 4. Bauwerke aufrichten
  • Aus römischer Sicht neue Göttinnen, wurden quasi an bestehende Gottheiten angereiht. Wie den Beschreibungen aller dieser Figur-Flurnamen zu entnehmen, stehen durchwegs Kapellen, Bildstöcke oder ähnliches im Umfeld. Eigentlich die logische Konsequenz der nachfolgenden Christianisierung, dass Orte der Verehrung alter Gottheiten von der christlichen Verehrung übernommen wurden. Dass dabei eine "Kapelle" als "Figur" fichur bezeichnet wird, könnte ein Beweis für deren Basis im alten römischen Götterhimmel sein.
  • figere = anfügen; Vorbild = figura