Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85111 Pietenfeld Pelzerfeld 1412
    nicht lokalisierbar
  • Originaltext: angrenzend an den Wald Pelzerfelder; vgl. Pelz Zweig Gebüsch.
  • Quelle Buck: Pelz wie Belz, Volz
    1. Zweig, Rute, 2. Gebüsch 3. Weidengeflecht, Damm, Zaun wahrscheinlich aus lat. fulcire (mit Ruten einflechten, stützen)-
  • Quelle Schnetz: Der Belz, Pelz "Zweig, Rute, Rutenzaun. Gebüsch"
  • Als zweckmäßig erweist sich das "Pfropfen hinter die Rinde" von Ästen, die einen Durchmesser von 3 bis 6 cm besitzen. Die landläufig auch "Belzen" genannte Methode ist auch für Ungeübte einfach nachvollziehbar und erlernbar und somit weit verbreitet.
  • Frühes Rom ... um 800, Pomona, der römischen Göttin der Früchte, wird die Erfindung des Okulierens (Veredeln mittels eines Triebauges unter der Rinde des Wildlings) zugeschrieben.
  • Quelle Härdl: Eine rationelle Obstkultur war aber nur möglich, wenn man auch das Veredeln von Obstbäumen an Wildlingen lernte. Der bairische und österreichische Dialekt hat für die Tätigkeit des Veredelns den Ausdruck pelzen von dem lateinischen Wort pellis,-is = Haut, Rinde übernommen. Das entsprechende lateinische Verbum heißt impellitare, das sich in der weiteren Entwicklung zu impeltare verkürzt und "einrinden, in die Rinde einsetzen" heißt. Im Ahd. wandelt sich das Verbum zu "pelzôn" und im Mhd. zu "pelzen". in manchen Gegenden ist pelzen = setzen, pflanzen, während man heim Veredeln von Abpelzen spricht.
  • okulieren = pelzen, römisch
  • Querverweis, siehe dazu auch Link pelzen unter Ortsnamen