Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85131 Wachenzell
    Vorwort
  • Die Flurnamensammlung der Gemeinde Pollenfeld-Wachenzell wurde 1926 von Pius Kastner und Josef Fries jr. und durchgeführt.
    So gesehen .... Wachenzell scheint sich offensichtlich aus lat. vacca Kuh und cella/cellae Vorratskammern bzw. locellus = kleiner Ort ...gebildet zu haben.
  • In den Regesten der Bischöfe von Eichstätt finden sich u.a. nachstehende Einträge.

    1129 Anfang September. Tut kund: er hat sein Gut im Dorfe villa Tyufenbach und in den nahe gelegenen Flecken Rota und Saeze Tiefenbach, B.-A. Hilpoltstein: Rothenmühle oder Ober- und Unterrödel; Seitzenmühle?, ebenda, vgl. oben no 72 mit allem Zubehör cum silvis et molendinis ... possessis et beneficiatis, servis et ancillis durch die Edlen Perthold von Preitenprunne Breitenbrunn, B.-A. Parsberg und Burchard von WachencelleWachenzell bei Eichstätt, denen es auf seine Bitte delegiert worden war, an den Hauptaltar der hl. Maria und des hl. Willibald in Eysteten zur Oblation der Kanoniker und der Nonnen bei St. Walburg sanctimonialium in eadem civitato sancte Marie et sancte Walpurgi serviencium tradieren lassen tradi petivi und mit Rat und Vollmacht seines Bruders, des Grafen und Vogtes der Eichstätter Kirche Haertwig, der die Tradition, wie es Rechtens ist, in Empfang nahm, und anderer Getreuen, Kleriker und Laien, festgesetzt, daß aus den Erträgnissen des Gutes zu seinen Lebzeiten je am Tage seiner Ordination, nach seinem Tod aber an diesem und an seinem Jahrzeittag drei Talente als Servitium an die Kanoniker, ein halbes Talent zur »consolacioa« an die Nonnen und ein weiteres halbes Talent zum Unterhalt eines ewigen Lichtes ad continuandum lumen unum quaque nocte zu entrichten sind.

    Mon. Boica XLIX, N. F. III, S. 26 no 8. Wenn wir annehmen - das hohe Alter, in dem Burchard auf den bischöflichen Stuhl gelangte, gestattet eine solche Annahme -, daß der Domherr Burchard aus dem Ende der dreißiger Jahre und spätere Bischof identisch ist mit jenem Dompropst Burchard, der 1129 auf einer bayerischen Provinzialsynode zu Laufen erscheint siehe oben no 330, der dann freilich bei solcher Gleichsetzung Mitte der dreißiger Jahre die Propstei aufgegeben haben oder derselben verlustig geworden sein müßte, so können wir alle angeführten Erwähnungen auf dieselbe Person beziehen und erhalten zugleich eine ungezwungene Erklärung für die auffallenden Unregelmäßigkeiten der beiden Zeugenreihen. - Für den Fall der Richtigkeit der von Lefflad vollzogenen Identifizierung - Zweifel daran erregt allerdings der »Burchardus liber« in der Zeugenreihe von no 392, doch dürfte derselbe ein Laie sein - lassen sich auch einige Bemerkungen hinsichtlich der Abstammung Burchards machen. Aus der oben angeführten Schenkungsurkunde erfahren wir nämlich den Namen des Vaters des Kanonikus Burchard:Hartnid, die Namen dreier Brüder: Hartnid, Regenhard und Uto, und den Namen eines Verwandten, der ebenfalls Kanonikus in Eichstätt war: Hartnid. Die Namen Regenhard und Uto zusammen mit der Lage des ererbten Besitzes Burchards zu Indernbuch, Petersbuch und Kaldorf erinnern an den in no 237 unter 1 als Schenker tätigen Familienkreis. In der durch die genannten drei Orte bezeichneten Gegend muß Burchards Geschlecht seinen Sitz gehabt haben. Die Namen Hartnid und Burchard begegnen um die fragliche Zeit und in der in Betracht kommenden Gegend wiederholt im Geschlechte derer von Mazingen Obermässing bei Greding ; vgl. z. B. no 348, no 361, no 386, Teyntzer, Chronik des Klosters Plankstetten S. 15. Die besonders im Schenkungsbuch von Berchtesgaden Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte I; siehe das Register und in den Plankstetter Traditionen vgl. die Chronik des Priors Teyntzer von 1514 in großer Zahl vorkommenden Mässinger sind teils Freie, teils Ministerialen; zu den letzteren gehören, wie es scheint, auch die Hartnid und Burchard. Dieser Umstand verbietet eine feste Zuteilung Burchards zu diesem Geschlecht. Man könnte auch an eine Zugehörigkeit zum Geschlete derer von Wachenzell, die Freie waren, denken. In einer Urkunde für Kloster Kaisheim von 1137 oben no 348 begegnet unter den nobiliores ein Purchart de Wachencelle; derselbe erscheint auch schon 1129 in einer Urkunde des Bischofs Gebhard II. als Salmann oben no 330.
    Zur Charakteristik: Sax a. a. 0., dem Simonsfeld, Jahrbücher des deutschen Reiches unter Friedrich I., S. 185 folgt, bezeichnet Burchard »als einen Mann ohne Talent, ohne Tugend, ohne Geld, aber biegsam und gefügig den Intentionen seiner Partei schmeichelnd, die sich der Gunst des Domvogtes und des Metropoliten in Mainz und durch diese jener des Kaisers sicher wußte«. ...

    1179 April 3. Allgemeines Konzil [III.] im Lateran. Papst Alexander III, an Dompropst Otto und die Kanoniker zu Eichstätt: er nimmt die Domkirche Eistetensem ecclesiam in seinen Schutz und bestätigt deren gegenwärtige und zukünftige Besitzungen, speziell in Eichstätt selbst die Marienkirche, die Höfe und Mansen samt der Mühle im unteren Teil der Stadt gegen Osten am Mühlbrunnen und dem Amtshof mit allen Amtleuten, so wie das Kapitel das alles seit alters inne hatte in ipsa Eistetensi civitate ecclesiam sancte Marie, curtilia et mansos cum molendino in inferiori parte contra orientem ad rivum, qui dicitur Mulebrune, posito, cum curia officiali et cum omnibus officialibus in ea libertate et servitio, sicut ex antiqua institucione ea tenuistis, die Kirche in Mechenloch Möckenlohe, s. von Eichstätt; siehe oben no 318 samt dem Zehent vom bischöflichen Meierhof, die Kirche in Hebingen Großhöbing bei Greding und einen Meierhof daselbst mit allen Pertinenzen vgl. oben no 318, die Kirchen in Laibestadt Laibstadt s. von Heideck, Varriden Ober- und Unterferrieden sö. von Nürnberg, Wachencelle Wachenzell n. von Eichstätt und Wizzenchirchen Weißenkirchen bei Eichstätt, je mit dem Meierhof und allen Pertinenzen, die Kirchen in Bovch Kirchbuch w. von Kipfenberg und Bondorf Pondorf sw. von Riedenburg, die Meierhöfe in Vnderstal Unterstall bei Neuburg; siehe no 166 am Ende, Tuberuelt Tauberfeld sö. von Eichstätt, Otingen Etting n. von Ingolstadt, Gerleuingen Gerolfingen w. von Ingolstadt; siehe oben no 202, Tugesdorf Dunsdorf s. von Kipfenberg, Gisenbrunnen Isenbrunn w. von Kipfenberg, Schafhusen Schafhausen bei Enkering, Vrenwanch Eyerwang nw. von Kipfenberg; siehe Mon. Boica XLIX, N. F. III, S. 29 no 11 und Ehenutesheim Emetzheim sw. von Weißenburg, je mit allen Pertinenzen, den Meierhof und die Neubruchzehcnten zu Wolferstat nö, von Wemding, den Zehent von 72 Mansen und zwei Teile der Neubruchzehenten zu Bussenesheim und Itinesheim Buxheim und Eitensheim sö. von Eichstätt, dazu in Franken apud provinciam quo dicitur Franconia den Meierhof zu Zuzeleib Zeuzleben sw. von Schweinfurt und Weinberge zu Taleheim wohl Theilheim sw. von Schweinfurt und Vrichenhusen Frickenhauseu sö. von Würzburg, endlich Weinberge in Bayern bei Regensburg in pago Regensburch. Propst und Dekan soll nur derjenige werden, der nach dem Herkommen sicut hactenus servatum est von dem größeren und ver - ....

  • HinweisMein Bestreben ist, in Zeiten der modernen Medien diese zu Nutzen um das Wissen nicht verloren gehen zu lassen. Natürlich ist die Aufstellung keine fertige Doktorarbeit und es wird auch noch viel Wasser die Altmühl hinunterfließen bis die Flurnamensammlung fertig ist. Sehr dienlich wäre eine Flurkarte. Offensichtlich gibt es aus sprachlicher Sicht mehrere Siedlungstellen die über 2000 Jahre ihre Flurnamen behalten haben. Daraus wiederum kann der Schluß gezogen werden, dass dieses nur durch permanente Besiedelung möglich war.

    Eichstätt Mai 2007, Rupert Stadler