Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Die -feld-Orte des Bistums Eichstätt
  • Quelle Dr. M. Bacherler HSB 52 1937:Nach dem Kartenbild begegnen -feld-Orte in größerer Zahl in den -ing-Gebieten des Südens, Ostens und Südwestens des Bistums, ferner im -heim-Gebiet an der Altmühl zwischen Gunzenhausen und Treuchtlingen und schließlich im Nordosten zwischen Sulzbach und Hersbruck. Von den insgesamt 73 - feld-Orten der Diözese ist die Einöde Ferdinandsfeld b. Eichstätt (Teilgeb. 11) erst eine Schöpfung des beginnenden 19. Jahrhunderts, benannt nach dem Erzherzog Ferdinand von Toskana, der 1804-1806 Eichstätts Landesherr war. Ein On auf -feld ohne Bestimmungswort liegt vor in Velden (Weiler, bei Rauenzell-Herrieden).
    Betrachten wir die Lage der -feld-Orte in den frühbesiedelten Gegenden in denen die On auf "ing" zahlreich und charakteristisch sind! Als -ing-Gebiete haben im Bistum. Eichstätt zu gelten die Donauebene bei Ingolstadt, das Tal der unteren Altmühl (von Treuchtlingen an flußabwärts bis Töging) samt den Tälern ihrer Zuflüsse (Anlauter, Hintere Schwarzach, Sulz, Laber) sowie die Täler der Wörnitz und ihre Zuflüsse.
    Die Donauebene nördlich von Ingolstadt, wo mehrere -ing und -heim liegen, ist frei von On auf -feld; sie waren der frühen germanischen Siedlung noch unbekannt. Dagegen findet man auf der sich nordwärts anschließenden Hochfläche zwischen Donau und Altmühl (Teilgebiet I) ein ziemlich dichtes Netz von -feld-Orten; östlich des Wellheimer Trockentales liegen Atten-, Tauber-, Witten-, *Kitten-, Ochsen-, Pieten-, Böhm- und Baumfeld (2 E, 1 abg., 1 D., 1 Kd., 3 Pfd., davon 1 Altpfarrei - (Böhmfeld); alle diese Namen außer Tauberfeld enthalten einen Pn), westlich des Wellheimer Tales begegnen Baier-, Hoch-, Lein- Ammer-, *Wochen-, Ens- und Haunsfeld (jenseits der Bistumsgrenze Gammers- Übers- und, Dittenfeld), auch, -feld (2 abg., 2 D., 3 Pfd., darunter 2 Altpfarreien [Baier-, Ensfeld]; 3 mit Pn, 4 ohne Pn) haben, durchwegs bereits die Hochfläche, aufgesucht, wo sie gute Lagen einnehmen und sich meist zu stattlichen Dörfern entwickelt haben. -
  • Böhmfeld: poma = Obst + foederate; Sappenfeld: sapa = eingekochter Mostsaft + foederate; Tauberfeld: tabescere = schmelzen; Pollenfeld: boletar = Geschirr; Ochsenfeld: auxilia = Hilfstruppen; Pfraunfeld: pisum = Erbse + ferrum = Eisen (Quelle Wikipedia: Von 1693 bis 1863 Erzabbau. Dieses Bohnerz wurde in Obereichstätt verhüttet. Der Eingang zur früheren Erzgrube ist heute noch zu sehen. In der 1910 von den Bürgern in der Ortsmitte errichteten Kirche ist heute noch eine Prozessionsstange der Bergleute aus dem 18. Jahrhundert zu sehen; Schermföd = sermo foederati = Muttersprache; Oxaföd = auxiliar + foederati
  • Quelle Wikipedia: Als Foederati (Singular: foederatus) bezeichneten die Römer grundsätzlich jede Gruppe von Nichtrömern, mit denen ein Vertrag (foedus) geschlossen worden war. In der Forschung wird die Bezeichnung zumeist in Bezug auf die Spätantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) verwendet und bezeichnet dort "barbarische" Kontingente, die unter eigenen Führern für die Römer kämpften und als Gegenleistung oft Land im Imperium Romanum zugewiesen bekamen. Der Charakter der Ansiedlung und die Rolle, die diese foederati beim Untergang des Römischen Reiches spielten, ist in der Forschung umstritten.
  • Wohl eher von foederati = die Verbündeten; foederatus = Bundesgenosse; römische Kolchose, VEB; Feudum = Lehen