Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Quelle Dr. M. Bacherler HSB 38: Heideck, Alten-, Stammssitz der Fam. Heideck die sich später auf dem Schloßberg eine Burg baute, urk. MB n. 99 (a.1278) Altenheidekke; Heideck, abgeg. Burg b. Schloßberg, urk. ebendort (a.1278) Heidekke ebenso 171 (a.1289), 143 (a.1285) Heldecg 305 (a.1302) Haydegge, Hei 691 (a.1235) Heideche; Heideck (Hilpoltstein), die heutige Stadt, ist anfangs zur Unterscheidung als nova civitas ("neue Stadt") genannt vgl. Lefflad 711 (a.1289), ahd. ekka Ecke, Bergkamm got. haithi Heide, waldlose, mit Erika bewachsene Fläche, Ku 736 Bergschloß an der Heide.
  • HSB 46/47: Heideck StPfk. S. Joh. B., 13. Jh. Heidekke, ma. haidegg, d. i. Bergschloß an der Heide, der Sandfläche; in der Nähe liegt Altenheideck D., 1278 Altenheidekke.
  • HSB 45: Unter den On auf -berg befinden sich 9 (über die Hälfte) Wüstungen; 1 Weiler, 1 Einöde, aber kein Pfarrdorf; der Name Schloßberg kam am Anfange des 14. Jhrh. auf, als die Grafen von Heideck dort ein Schloß erbaut hatten; vorher (noch 1278) hieß der Ort "Hausen".
  • Quelle Buchner HSB 34: Heideck Ein von 1197-1625 regierendes Geschlecht hohen Ansehens. Hadebrand 1197-1221. R 1. 375. Heid. 508. 691. Sohn Gotfried 1221. R 2,121. Heid. 691. Hildebrand 1235. R 2,249. Marquard 1259. Sophia 1263. R 3,143. 199. Dessen Sohn Gotfried, Ehefr. Kunigund v. Dornberg 1278-1311. R 4, 67. 133. 5,196. 1284 die Burg als castrum genannt. R 4 266. Gotfrieds Mutter eine Schwester des Burggr. Friedrich von Nürnberg. M.B. 49 n. 99.Seine Söhne: Brendelin, Kanonikus in Bamberg, Marquard, Kanonikus in Würzburg, Heinrich, Pfarrer in Thannhausen a. Mindel, Friedrich und Konrad 1326. R 6, 71. 217. 350. Kunigund 1332 Witwe. R 9. Friedrich, Hofrichter des Königs Karl 1349. R 8, 158. Landrichter zu Graisbach 1367-85. R 9, 182. 10,162. Otto von H., Komthur des Deutschordens zu Ellingen, Landkomthur von Franken 1340-50. R 7, 273. 8, 237. Wolfram v. H., Komthur des D.O. zu Virnsberg 1324. R 6,148. Johann von H., Kanon. in Eichstätt +1377. Cornely, series canon. Eyst. f. 11. Johann v. H., 1393 Dompropst in Bamberg, Bischof von Eichstätt 1415-29. Friedrich, Bruder des Bischofs, Gemahlin Beatrix, Sohn Johann 1388. R 10 221. 341. Friedrich Herr zu H. und Amtmann zu Weissenburg 1402. R 11, 246. Johann, Pfleger zu Landsberg 1406 und Landrichter der Grafschaft Graisbach 1407. R 11, 382. 426. Bürgermeister zu Regensberg 1410. R 12, 71. Gattin Anna von Leuchtenberg, ihr Heiratgut R 12,197. Pfleger zu Ingolstadt 1418, Vizthum in Oberbayetn 1419, erhält das Jaggdrecht zu Dollnstein, Wellheim und im Weissenburger Forst 1424. R 12, 297. 330. 13, 29. Friedrich mit der Veste Heideck belehnt 1422. R 12, 394. Bischof Johann Vormund der Kinder seines Vetters: Konrad, Hans u. Barbara 1426. R 11, 73. Konrad v. H. vermacht 1472 sein Land dem Herzog Ludwig von Bayern. Lehner 129. Bonifaz v. H., Domherr in Bamberg, 1501-19. Wachter, Gen. Schem. 209. - Johann Friedrich, Domherr in Eichstätt und Bamberg 1515-1532. Wachter 210. Wolfgang v. H. Domherr in Bamberg 1514. Wachter 210. Werner v. H., Geistlicher ohne Ortsangabe 1320, R 6, 26. Berta v. H., 2. Gemahlin des Gotfried von Sulzbürg; als Witwe Äbtissin von Seligenparten, +1259. Der Schloßberg bei Heideck zeigt geringe Spuren des ehemaligen Geschlechtes, das nach Plaß 1625 erlosch. Georg v. H. und sein Sohn Joh. Ulrich erhielten Neustadt a. Waldnaab 1544-55, ebenso Joh. Wilhelm von H. 1502-1571. Joh. Ulrich diente dem Herzog Ulrich von Würtemberg als General gegen den Kaiser und dem Kurfürsten von Sachsen. H.V.O. 24,42-45.
  • Flurnamen: Gänsbühl; Irrlach; Sand; Point; Breitung
  • Spottname:
    Greif, Greifenklaue. A. Schöppner erzählt in seinem Sagenbuch III 149: In Heideck fand man auf der Straße einmal ein großes Ochsenhorn. Man studierte sich ab, was dies denn sein möge und erkannte endlich, daß es ein Klaue vom Vogel Greif sei. Seitdem soll diese im Wappen sein.
    Kommentar Wohl eher Griphus = Fischernetz + Navicula piscatoria = Fischerschifflein
  • Wohl von (Heid)ecdicus = Beschirmer des Volkes, Syndicus der Gemeinde
  • Quelle https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00059568&pimage=480&suchbegriff=&l=de

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    Heideck Dekanat Hilpoltstein.
    1197-1625 Das Geschlecht der Herren von Heideck in Blüte. ES. 39,15.
    1289 Gottfried von Heideck gibt dem Bischof von Eichstätt 3 Höfe zu Hausen bei seiner Burg. H. 1063.
    1289 Die "Neustadt" genannt. Lang, RB. 4, 389. Lefflad, Regesten 711.721. Ebenso 1311. H. n.1486.
    1300-1311 Kapläne im Schlosse Heideck. Lang, RB. 4,711. 5,196. Ehemalige Schloßkapelle S. Georg noch 1596 vorhanden. Kstd. 282.
    1302 Das Domkapitel erhält den Zehent zu Hausen bei Heideck (jetzt hinterer Schloßberg). H. n. 1243.
    1342 Beginn der series parochorum (Pfarrkirche S. Johann Bapt.).
    1352 Die "Grabkapelle" auf dem Berge genannt. PBl.V203. Die spätere "Klausenkapelle" zwischen Heideck und Rudletzholz. 1419 Bau der Liebfrauenkapelle in der Stadt durch Friedrich von Heideck; konsekriert 13. 8. Buchner, lnventare 184.
    ? ? Frühmesse U.L.F. in der Pfarrkirche, gestiftet durch die Herren von Heideck. Urkunde unbekannt. Visitationsakt 1480.
    1421 Stiftung der Kaplanei U.L.F. bei der Frauenkapelle durch Seitz Leupold, genannt Fügel, mit einem Haus und der Auflage eines Jahrtags mit 4 Beimessen. Buchner, lnventare 184 n. 2.
    1421 April 23 Friedrich von Heideck errichtet zwischen Stadtpfarrer Erhard Tanner von Heideck und der Dorfgemeinde Selingstadt (Kirche S. Georg) folgenden Vertrag: Für besonders benannte Bezüge soll der Pfarrer einen Hilfspriester halten und durch ihn alle hochzeitlich Tag, alle Sonntag und Feiertag zu Selingstadt Messe singen oder lesen wie in andern Dörfern Brauch zu singen, lesen und predigen, dazu alle Mittwoch und Freitag zu Selingstadt Messe lesen so frühe, daß ein jeder Tagwerker nach der Messe seinen Taglohn noch wohl mag verdienen, ausgenommen den Mittwoch, da der Altvater Jahrtag oder eine Hochzeit oder Gräbnis auf einen Mittwoch fällt; dafür sollen sie den nächsten Tag Meß lesen in Selingstadt. Kopie im 0A. ES. 23, 58. Lang, RB. 12, 368.
    1435 Schulmeister genannt im Heidecker Ratsbuch von 1435. Nürnberger S. Willibaldsblatt 1928 Nr. 18.
    1444 Die Heilig-Geistkapelle bei dem Schlosse (Schloßbergkirche) urkundlich genannt. Buchner, lnventare 185. Dieselbe ist aber 1480 Filiale von Laibstadt.
    1455 Zustiftung zum Siechhaus. Buchner, lnventare 186 n. 9.
    1457 Okt. 16 Weihe des Chores der Pfarrkirche durch Weihbischof Martin von Augsburg als Stellvertreter des Bischofs von Eichstätt. PBl. 22, 144. ES. 11, 127.
    ?? Stiftung des Benefiziums S. Katharina in der Pfarrkirche mit Verleihungsrecht der Herren von Heideck. Urkunde fehlt. Visitationsbericht 1480.
    Vor 1458. Stiftung der Mittelmesse mit Präsentationsrecht der Herren von Heideck. Suttner, Schematismus 1480 S. 27. ES. 17, 88.
    1468 Mai 2 Bischof Wilhelm bestätigt die Kaplanei auf dem Schloßberg im Schloß Heideck, welche Konrad von Heideck gestiftet hat. Nürnberger S. Willibaldsblatt 1928 Nr. 18.
    ? ? Stiftung des Benefiziums S. Johannes B. in der Frauenkirche mit Präsentationsrecht der Herren von Heideck; Urkunde unbekannt. Visitationsakt 1480. Später auch noch genannt ein Zwölf Botenaltar mit Kaplanei.

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    1472 Stadt und Amt Heideck kommen an Bayern, 1505 pfalzneuburgisch, 1542-1578 an Nürnberg verpfändet, dann wieder neuburgisch.
    1472-1475 Sibylla von Heideck, geb. Gräfin von Ortenburg, baut eine Kapelle auf dem Friedhof bei S. Johann. Nürnberger S. Willibaldsblatt 1928 Nr. 18.
    Vor 1473 Stiftung der Kaplanei S. Ottilie in der Frauenkirche mit Präsentationsrecht der Herren von Heideck und mit Ablaß von 1473 durch Vermittlung des Klerikers Konrad Fügel. Buchner, lnventare 187 n. 12.
    1475 Stiftung der Bruderschaft der Schneider, Färber und Tuchscherer. Verpflichtungen s. ES. 23, 59.
    1477 Stiftung der Bruderschaft der Lederer und Schuster Verpflichtungen s. Buchner, lnventare 187 n. 13.
    1480 Präsentationsrecht auf die Pfarrei hat das Domkapitel in Bamberg, wo die Herren von Heideck regelmäßig ein Kanonikat inne hatten. Stiftung von 100 fl zur Kirchenbibliothek durch Sibylla von Ortenburg, Witwe des Herrn von Heideck (+ 25.1.1475). Nach Verzeichnis von 1583 und 1597 bei 152 Bücher umfassend; Reste noch im 17. Jahrhundert laut Verzeichnis im OA. Vgl. A. Hirschmann, Eine verschollene Kirchenbibliothek in Zentralblatt für Bibliothekswesen 1928 S. 169-179.
    1482 Ertag nach S. Martein, des hl. Bischofs (12. Nov.) Joh. Waitz, vorm. Pfarrer von Abrazhausen, kauft von Bischof Wilhelm 33 Gulden jährliche Gilt zur Kaplanei der hl Elisabeth bei der Pfarrkirche zu Heideck; Lehenherr derselben Herzog von Bayern; Siegler: Contz von Tann, Pfleger zu Heideck und Kaspar Stuler von Dollnstein, Junker. Zeugen: Johann Pütner, Pfarrer zu Heideck, Hans Lederer, Ratsbürger. Orig.-Urkunde im OA. Konfirmiert nach dem Tode des Stifters 23.1.1484. ES. 23, 58.
    1483-1485 Bau des Turmes in Selingstadt laut Bauinschrift. Kstd. 130.
    Vor 1516 Stiftung der Frühmesse in Kreuth; ES.17,88: "nondum confirmata"
    1517 Engelmesse in der Pfarrkirche, gestiftet von Johann Praun, Pfarrer von S. Bartholomäus in Walting, mit einem Haus und Wald und Verpflichtung zu drei Wochenmessen. Hauptstaatsarchiv München, Heidecker Gerichtsbuch n. 24.
    ? ? Kapelle S. Sebastian vor dem obern Tor, gebaut von Bürger Michael Knoll ohne Dotation; zur lutherischen Zeit verfallen; Opfer von der Pfarrkirche vereinnahmt.
    1542 Einführung der Reformation durch Nürnberg; eigene Pfarrei in Selingstadt errichtet.
    1561 Kirchenbau auf dem Schloßberg "aus den Materialien der Heilig-Geist-und Wolfgangskapelle"; seit 1598 eigene protestantische Pfarrei. Die Wolfgangskapelle stand an der Westseite des Berges "gegen Hag".
    1584 Beginn der Matrikeln.
    1585 Almosenstiftung. Vermögen (1900): 31700 M. Schorer 167.
    1589 Friedhof außerhalb der Stadt mit Kapelle S. Johann B. errichtet. Kstd. 60.
    1590 Entstehung des Schloßgutes Kreuth.
    1594 Verordnung des Visitators, die Altäre in den Kirchen auszubrechen und das Sakramentshaus zu vermauern. Nürnberger S. Willibaldsblatt 1928 Nr. 17
    1598 Schulordnung. Nürnberger "S. Willibaldsblatt" 1928 Nr. 19.
    1606 Abbruch der Kapelle auf dem inneren Johannesfriedhof, Steine zum Schulhausbau verwendet. Ebenda Nr. 18.
    1621 Kirchstuhlrecht der Gutsherrschaft in der Pfarrkirche zu Heideck auf das Oratorium über der Sakristei verlegt. 1752 als

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    Appertinenz des Schlosses von Philipp von Riedel an Franziska von Zehmen verkauft. 1763 wird das Oratorium aus Mitteln der Kirchenstiftung verändert; 1794 läßt sich Forstmeister von Straßer, Nachfolger der von Zehmen, auf seine Kosten Schemel und "Kanapee" zum Sitzen dort anbringen; 1844 gehen Reparaturen zur Hälfte zu Lasten der Schloßbesitzer, zur Hälfte der Kirchenstiftung; 1877 wird der Besuch desselben auch den Schloßbewohnern des protestantischen Besitzers auf Anordnung des Ordinarius freigegeben. Seit 1874 die Benutzung des "Chörleins", ebenso Einrichtung und Ausschmüclrung des selben der fürstlichen Familie freigestellt.
    1627 Wiedereinführung des katholischen Glaubens, Errichtung der Jesuitenstation in Heideck.
    1642 Einführung von Weltpriestern.
    1644 Frauenkirchenrechnung mit Pfarrkirchenrechnung vereinigt.
    1663 Extradition der "Chorstiftsverwaltung" durch die neuburgische Regierung (5 Benefizien in der Pfarr-, 3 Benefizien in der Frauenkirche, Frühmesse in Kreuth).
    1665 Zelebration in der Schloßkapelle Kreuth gestattet für pfalzneuburgischen Rat Hieronymus Dickel und zwar "nach Belieben", bisher bloß für 5 Tage, außerdem für Winterszeit eine Hauskapelle im Pfleghaus zu Hilpoltstein.
    1667 Konfirmation der Rosenkranzbruderschaft. Buchner, Inventare 190.
    1675 Ernennung von Kaplänen als Inhaber der Frühmesse Schloßberg durch das Generalvikariat.
    1685 Rezeß mit der neuburgischen Regierung über die Besoldung eines Frühmessers, von Neuburg Präsentation beansprucht, in Eichstätt als Kaplan betrachtet: "mit Kost und Trunk vom Pfarrer versehen und 1 1/2 Gulden Wochenlohn".
    1690 Johann Philipp Martellus, gen. Hemerling, Freiherr von Kreuth, erhält für sein Schloß das Recht der Hauskapelle für alle Sonn- und Feiertage, 1696 und 1700 ausgedehnt auch auf die Werktage; 1699 Priester J. B. Alber die Kura für das Schloß und innerhalb der Pfarrei Heideck. 1731 Hauskapelle bewilligt für Oberjägermeister Johann Ernst von Wolfslrehl, 1733 auf Verwendung des Weihbischofs Johann Bernhard von Würzburg ausgedehnt auf Geistliche, die zu Besuch hinkommen; 1776 erneuert für den Todfall der Baronin von Zehmen, besonders für den Weihbischof von Ermland und Kanonikus von Frauenberg und den Domdechant Johann Anton von Zehmen, seit 1781 Bischof von Eichstätt; 1794 und 1803 ebenso für Hofkammerrat Franz Karl von Straßer; 1843 für Karl Freiherrn von Bonnet de Meautry. Schon 1794 und 1848 die Klausel eingefügt: "exoeptis festis l. et II. classis cum praescitu parochi in Heideck a quovis saoerdote hac conditione, ut ante missam parochialem diebus dominicis vel festis non celebretur famulique domestici aut hospites ecclesiam parochialem accedant ad ooncionem audiendam". 1850 Erlaubnis, bei Gelegenheit der hl. Messe den Familiengliedern die h1. Kommunion zu spenden, besonders in Krankheitsfällen. 1884 Neu hergestellte Hauskapelle "ad dies vitae" für den Fürsten Emil von Ottingen laut apostolischem Breve vom 22. 4. eingeweiht. Zelebration gestattet für Schloß Kreuth und andere innerhalb der Diözese gelegene Privatoratorien (des Fürsten) zu täglicher Messe mit Ausnahme von Weihnachten, Ostern, Mariä Himmelfahrt und Patrozinium des Ortes für irgendeinen Welt- oder Ordenspriester, für Familienmehörige und Dienstboten, aber nur in Gegenwart des Fürsten; Dienstboten an Sonn- und Feiertagen verpflichtet, die Pfarrkrirche zu besuchen. Breve apostolicum von 1885 gestattet, das Sanctissimum das ganze Jahr aufzubewahren, wenn dreimal wöchentlich zelebriert wird und andere Gläubige Zutritt haben.

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    20.12.1884 Erlaubnis, die hl. Kommunion auszuteilen, mit Ausnahme der Osterkommunion. 1922 Privileg erneuert für Fürst von Öttingen-Spielberg.
    c. 1700 Bau des Langhauses der Kirche von Selingstadt. Kstd. 130.
    1713 Formelle Wiedererrichtung des Frühmeßbenefiziums Schloßberg (Kuratbenefizium). Verpflichtung: 2 Wochenmessen pro fundatoribus, Beihilfe in der Seelsorge und Abhaltung der Filialgottesdienste.
    1713 Sebastikapelle benediziert und zweimal wöchentlich Zelebration gestattet "wegen der gefährlichen Suchten"; Prozessionen und Kerzenopfer dahin. In der Pfarrkirche alle Freitag Rosenkranz und figurierte hl. Messe mit Kollekte des Heiligen. 1722 die Zelebration bei S. Sebastian eingestellt, weil in der Pfarrkirche ein renovierter Altar des Heiligen. 1858 neues Altarblatt.
    1723 Stiftung des Gebetläutens bei der Frauenkapelle.
    1725 Mission durch Jesuiten 14 Tage, ebenso 1735.
    1727 Stiftung des Burkmeier'schen lnkuratbenefiziums, wozu der Stifter, Pfarrer Johann Burlrmeier in Laibstadt (1' 15.12.1750) die Summe von 3100 fl, das Landschaftskommissariat jährlich 30 fl, 2 Simra Korn, 10 Klafter Holz samt Fuhr- und Hauerlohn, Umgeldbefreiung von 1 Eimer Wein und 20 Eimer Bier und freie Wohnung aus den Chorstiftsgefällen gibt. Verpflichtung zu einer Wochenmesse nach Meinung des Chorstiftes, zwei bzw. drei nach der Meinung des Stifters Burkmeier, Aushilfe im Beichtstuhl jederzeit, Provisuren im Notfalle, im übrigen Freiheit von anderen Verpflichtungen. Besetzungsrecht durch die Chorstiftsverwaltung mit Vorzugsrecht des Hilpoltsteiner Kapitelsklerus. Zur Entschädigung von Kirche und Mesner gibt der Stifter eigens 200 f1.
    1766 Der Schulmeister bezieht vom Chorstift als Besoldung 50 fl., 3 Simra Getreide und 8 Klafter Holz, von der Pfarrkirche 14 fl., dazu Accidentien.
    1774 Schiff an den gotischen Chor der Pfarrkirche angebaut.
    1775-1786 Eremit auf dem Kappelberge mit Schule. Buchner, lnventare 191.
    1779 Die Pfarrkirche um 11 1/2 Fuß verlängert, Kostendeckung mit 300 fl. durch die Chorstiftsverwaltung.
    1790 Hochaltar der Pfarrkirche von J. A. Bittner, Schreiner zu Lohen. Kstd. 57.
    1804 Kirche mit Friedhof in Selingstadt, wo die Gutsherrschaft als Dezimator 2/3 der Staat 1/3 Baulast hat, zum Abbruch verurteilt, dann gegen Übernahme der staatlichen Drittelbaulast der Gemeinde überlassen. 1807 Friedhof außerhalb des Ortes verlegt auf Kosten der Herrschaft und der Gemeinde je zur Hälfte. 1834 Friedhof um die Kirche wieder benützt. ? ? Chorstiftsvemaltung, bisher eigens geführt, übergegangen an das staatliche Rentamt.
    1804 Die Kreuzwegandacht statt des bisherigen Miserene, welches "figuriert jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag der Fastenzeit gehalten wurde", eingeführt. Die Stationen schon 1746 vorhanden.
    1830 Baupflicht: 1. Kirchenstiftung an Pfarrkirche, Frauenkapelle, Friedhofkirche, Mesnerhaus (ohne Stadel) und Chorregentenwohnung; sekundär die Dezimatoren: nämlich Chorstiftsverwaltung, zwei Private von Höfen, Pfarrkirche, Schloßherr von Kreuth, Pfarrer von Liebenstadt (pro congrua), Pfarrer von Laibstadt (Kleinzehent), Stadtpfarrer von Heideck (Kleinzehent). 2. Ärar bzw. Chorstiftsverwaltung an den Pfarrgebäuden, Frühmeßhaus, Kaplaneibenefizium, Schloßbergkirche; Bewohner dieser Häuser haben Mietmannspflichten und keinen Baukanon. 3. Beim Schulhause für die Lehrzimmer die Schulgemeinde, für Wohnung die Kirchenstiftung. 4. ln Selingstadt 1/3 Ärar bzw. Gemeinde durch Vertrag von 1804, 2/3 SchloBbesitzer von Kreuth; Schul- und Mesnerhaus nicht vorhanden.

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    1836 Die bei der Säkularisation abgerissene Bergkapelle zum heil. Grab von den Familien Benz und Schleicher mit Übernahme der Baulast wieder gebaut; 1840 das alte Liebfrauenbild wieder aufgestellt; 1852 benediziert und Zelebration gestattet.
    1838 Bau des Schulhauses in Selingstadt durch die Gemeinde. Mesnerdienst mit Schuldienst vereinigt, wozu die Gemeinde 99 Dezimale Acker und 44 Dezimale Wiesen gibt.
    1853 Jungfrauenbiindnis errichtet.
    1856 Ablösung der Baulast durch die Zehentpflichtigen: Baron von Kreuth mit 750 fl. aus 6413 fl. Zehentablösung, Pfarrei Liebenstadt mit 3 fl, Pfarrkirche Heideck mit 100fl, 2 Private mit 10 fl bzw. 150 fl. Ärar nicht abgelöst. 1860 Hochaltarblatt der Pfarrkirche aus einer Eichstätter Kirche erhalten. std. 57.
    1861 Statue des hl. Georg in Selingstadt neu beschafft
    1864 Instruktion für den Kooperaturbenefiziaten von 1760 erneuert.
    1865 Mater dolorosa in der Pfarrkirche; Gottesackerkapelle S. Bartholomäus renoviert und benediziert.
    1867 ln Schloßberg neue Marienstatue für Seitenaltar.
    1873 Eine Feldkapelle neugebaut.
    1880 Feldkapelle BMV. von Johann Kerner in Schloßberg gebaut und benediziert.
    1883 Febr. 10 Urteil des Landgerichtes Nürnberg über die Baupflicht des Ärars an den Pfründegebäuden zu Heideck und der Kirche zu Schloßberg, bqründet durch Säkularisation und Inkammerierung des Chorstifts.
    1884 Neue Sakristei in Selingstadt; Orgel 1855 (vorher keine).
    1885 Errichtung der Herz-Jesu-Bruderschaft in Heideck.
    1886 Friedhoferweiterung in Schloßberg; 1892 Turmbau und neue Orgel mit 5 Registern von Schedel-Oberscheinfeld, erneuert mit 5 Registern von Steinmeyer-Ottingen; 1916 elektrische Beleuchtung; 1920 Stahlglocken;
    1922 lnnenrenovation.
    1886 Ablösung der ärarialischen Baupflicht an den Kultusgebäuden zu Heideck, Schloßberg und Selingstadt mit Ausnahme der Pfründegebäude mit 500 M. Abbruch des Mesnerhauses zu einem Spielplatz für die Kleinkinderbewahranstalt; altes Schulhaus für sie adaptiert mit einem Stück Pfarrgarten.
    1887 Instandsetzung der Frauenkirche auf Baufondskosten; Berufung der Dillinger Franziskanerinnen zur Erteilung des weiblichen Handarbeitsunterrichtes und Leitung der Kinderbewahranstalt. Unterhaltungsfond für sie 1890; Zustiftung der Fürstin Bertha zu Ottingen-Spielberg mit 10000 M. 1897. Ambulante Krankenpflegestiftung 1903 durch dieselbe Fürstin mit 5300 M. und Zuschuß der Stadtgemeinde jährlich 190 M.
    1898 Freilegung der Frauenkirche durch Ankauf und Niederlegung des Nachbarhauses.
    1901 Neue Orgel von Bittner-Eichstätt in der Pfarrkirche mit 11 Registern.
    1908 Trennung des Schuldienstes vom Mesnerdienst in Selingstadt; ebenso 1910 in Schloßberg. Bedingungen s. Mesnerdienst an beiden Orten.
    1910 Verlängerung der Pfarrkirche und Erhöhung der Seitenmauern durch Architekt Schulz-Nürnberg mit neuer Westfassade um 42000 M Kostendeckung durch Baufond, Kirchenstiftung, Legate und Umlagen.
    1914 Elektrische Beleuchtung.
    1919 Der mit der 1. Schulstelle verbundene Chorregentendienst und der mit der 2. Schulstelle verbundene Organistendienst von beiden Schulstellen getrennt und miteinander vereinigt.

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    1921 Aug. 23 Generalvikariatserlaß: Im Falle der Besetzung des Barkmayer'schen Benefiziums mit einem Kuratbenefiziaten hat dieser Selingstadt jeden 3. Sonntag mit GotteSdienst zu versehen, ebenso am 2. Weihnachts- und Osterfeiertag, an S. Josef und Mariä Himmelfahrt, an Weihnachten die Christmette daselbst zu halten. In diesem Falle hat der Frühmeßbenefiziat in Schloßberg je an 2 sich folgenden Sonntagen den Gottesdienst, am 3. Sonntag und filialfreien Feiertagen in Heideck auszuhelfen; in Schloßberg ebenso am Oster- und Pfingstfest und Kirchweihsonntag, an Weihnachten Frühamt und Hochamt.
    1925 Bau der Kapelle in Laffenau durch Otto Schulz-Nürnberg mit Sakristei und Vorhalle zu Ehren Maria-Hilf; Zelebration viermal jährlich genehmigt. Altar von Hench-Roth a. S.

    l. Allgemeine Pfarrbeschreibung.

    Anmerkungen:

    1. BA. u. AG. Hilpoltstein, LG. Nürnberg.
    2. Pol. Gden: a) Heideck mit Schloß Kreuth; b) Laffenau mit Höfen, Fichtennühle, Seyboldsmühle u. Waldhaus; c) Schloßberg; d. Selingstadt.
    3. Prot. von Laffenau gehören zu Wallesau; jene von Heideck, Höfen, Seyboldsmühle u. Selingstadt zu Alfershausen.
    4. Wege gut.

    2 Pfarrsitz.

    Heideck, St. mit 985 E.; Kr.MF.; FA. Hilpoltstein; PAg. (z. PA.Roth b. Nürnberg), T. (öff.) u. BSt. an der Bahnstrecke Roth-Greding (Bahnhof 2km vor der St.); Arzt u. Apoth. aO., KrkH. in Hilpoltstein 8km.

    3 Pfarrkirche

    Patr. S. Johann Bat.; c. 1457 erb.. Sakristeibau 1763, verl. 1910; Schiff 27,80x11,40; Stil, gotisch; kons. 1457. Alt. port.: l. Patron, 2. heil. Familie, 3. S. Anton v. Pad. Orgel mit 10 Reg. von Bittner. Eichstätt 1902. K. ren. 1927. K. mit Ziegel-, Spitzturm mit Schieferdach. 3 Glocken: a) 1515, b) von Christ. Glockengießer-Nürnberg 16. Jahrh., c) von Joh. Ulrich Schelchshorn-Neuburg c.1 00. Baupflicht : KSt.; Baupfl. des Staates abgelöst 1886 (s.o.) Friedhof außerhalb der St. (c. 500 m) im Eigentum der KSt. Leichenhaus im Eigentum der St., unbenutzt, in schlechtem Zustand.

    4 Pfarrgottesdienst.

    FrühM. u. PfGD. regelm.; an filialfreien Tagen 2 FrühM. Konk. am RosenkrF.; Aushilfe im Beichtstuhl durch Laibstadt, Liebenstadt, Zell, Aberzhausen. Bes. Andachten: Ölberg an Fastendo., Kreuzw an Fastenfr.; Sst. Gebet an So. Sept ., Sexag. u. Quinquag.; Herz- Fr.; heil. Stunde seit 1934; l. Maian .; Fron . u. AllersOktav; Herz-J.-Liebeswerke Opfer ang an 50.; Jahresschlußfeier; Rorateämter auf Best. Proz.: in der an Lichtmeß, Auferstehung u. Weißer So. nachm.;

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    um die K.: Palmso.; im O.: Nachm. am So. nach 8. Sebastian zur Sebastianskap., FronlF. 11. -So., 1. So. im Okt; Bi an an S. Markus u. 2. BittT. zur Frauenk.; an S. Georg nach Selingstadt (Frümeßbenef.), am 1. u. 3. BittT. nach Schloßberg u. Selingtadt; Flurumgang am Pfingstmo. (oder Christi Himmelfahrt). StiftG . seit 1924: 8 M. ex reduct, 2 Jahrtage ohne Libera, 1 Jahrtag mit Libera, 7 JahrM.

    5. Bruderschaften

    a) Rosenkranz, konf. 12.6.1667. HptF.: 1. So. im Okt. mit Opfergang u. Proz. durch die St.; monatl. And, 4 QM., Amt an S. Dominikus. Ohne Vermögen.
    b) Herz Mariä, konf. 28.1.1845. H F.: Mariä Himmelfahrt Opfergang u. BrdschAnd.; monatl. And, SaRosenkr. bei der hl. M. Ohne Vrmögen.

    6. Kirciendiener.

    a) Chorregent u. Organist: eine Ordensschwester auf Vertrag: c. 400 RM. b) Mesner: nebenamtlich, für Kirchenreinigung u. allgem. Verpflichtungen 360 RM. Fixum, 80,20 RM. Accidentien, Stolarien u. Stipendien; vom Staat für ehem. 7 Klafter Scheitholz u. 175 Wellen: 43,20 M.; Nutznießung der Hallerwiese Pl.-Nr. 297 211 0,247 Tgw.; ohne eigene Wohnung. c) Kirchenchor: freiwillig u. gemischt, Gratifikation aus KSt. u. Stolarien.

    7. Kirchenvermögen.

    1. Vereinigte PfK.-, Bauf.- u. FrauenkSt.: Kapitalien: [2926 RM., 225 RM. AuslR. Ohne Grundbesitz.
    2. FilialKSt. Schloßberg: Kapitalien: 801 RM., 162,50 RM. AuslR.; Kirchenbauf.: 1620 RM., 25 RM. AuslR.
    3. FilialKSt. Selingstadt: Kapitalien: 1055 RM., 75 RM. AuslR.; Kirchenbauf.: 160 RM., 37,50 RM. AuslR.
    4. KapSt. Laffenau: Kapitalien: 73,28 RM.

    8. Nebenkirchen, Filialkirchen, Kapellen and religiöse Denkmäler.

    a) Nebenk. ULF. in der Stadt, ohne sS.; Schiff 13,25x8,55; Stil gotisch; kons. 1419. Alt. port: 1. BMV., 2. S. Franz Xav., 3. S. Johann v. Nep. Harmonium. Innenren. 1887, Turm- u. Dachreperatur 1929. K. mit Ziegel-, Kuppelturm mit Schieferdach. 2 Glocken ( t). Baupfl.: KSt. GD.: an S. Markus u. 2. BittT.; hl. M. auf Bestellung; jeden So. u. Feiertag mittags privater Rosenkr. Mesner: wie PfK.; für Läuten des Angelus Hilfsperson.
    b) Friedhofk. S. Joh. B. (ö. der St. im Friedhof); erb. 1589; Schiff 9,50x9,10; Stil gotisch; benediziert. Alt. port: 5. Bartholomäus. Ren. 1934. Ziegeldach; Giebelaufsatz mit Friedhofglocke. Friedhof im Eigentum der KSt. Baupfl.: KSt. Ohne Vermögen.
    GD.: AllersOktavand.,; bestellte M. Mesner der PfK.
    c) Filialk. Schloßberg zum Heiligen Geiste mit Ss. (sw. der Stadt auf steiler Höhe); Patroz. an Pfingsten; erb. 1561, Turm 1890; Schiff 10,20X8,40; Stil gewöhnlich; ben . Alt. port: 1. Hochaltar. 2. BMV., 3. Krönung Mairiä. Orgel mit 1 Man. 5 Reg. von Steinmeyer-Ottingen 1905. Innen- u. Dachrereparatur 1934. K. mit Ziegel-, Spitzturm mit Schieferdach. 3 Glocken. upfl.: FilialKSt.; Baupfl. des Staates 1887 ab abgelöst (s. o.) Friedhof bei der K. im Eigentum der KSt. Eigene KVerw., ein Vertreter zur PfKVerw.

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    GD.: durch KoopBenef. jeden 3. So., Pfingsten (Patroz.), Weihn.- FrühM. u. Hochamt, Kirchweihso. (im Wechsel mit Selingstadt), Kirchweihmo. oder -di., S.Wendelin; ausgenommen: Septuag., Sexag., Quinquag., Palmso., Weißer So., FronlSo. u. die Feiertage; 2 WM.; 4 reduz. QM; Flurproz. am Fr. nach Christi Himmelfahrt. Tauf-, Trauungs- u. Beerdigungsrecht. Organist: zZ. unbesetzt, Entlohnung durch Gde. Mesner: Otsbewohner g. Nießbrauch der Pl.-Nrn. 245 u. 693a/b (als Eigentum der Gde. Schloßberg ins Grundbuch eingetragen 8. 4.1910), für Kirchenreinigung 18 RM., Stolarien u. Stipendien.
    d) Filialk. Selingstadt S. Georg mit Ss. (sö. von Heideck), erb. 15. Jahrh.; Schiff 13,40X8,60; Stil gotisch; bened. Alt. port: 1. 14 Nothelfer, 2. Maria Hilf, 3. S. Georg. Orgel mit 6 Reg. seit 1855. K. innen ren. 1929-1935. K. u. Sattelturm mit Ziegeldach. 3 Glocken (15. Jahrh.). Baupfl.: FilialKSt, sek. Gde.; staatl. Baupfl. abgelöst (s. 0.). Friedhof bei der K. im Eigentum der KSt. Alter Friedhof außerhalb des Ortes (w.) aufgelassen seit c. 1837. Eigene KVerw., kein Vertreter bei der PfKVerw.
    GD.: durch KoopBenef. jeden 3. So., Christmette, Patroz. mit Proz. von der PfK., Kirchweihso. (wechselnd mit Schloßberg), Kirchweihmo. bzw. -di.; Ausnahmen wie bei Schloßberg; 2 WM.; 4 reduz. StiftM.; Flurproz. am 2. 6. (bzw. Pfingstmo. oder Christi Himmelfahrt). Tauf-, Trauung- u. Beerdigungsrecht. Organist: Ortslehrer gg. Entlohnung durch Gde. Mesner: Otsbewohner gg. Nießbrauch der gemeindl. Grundstücke: 0,99 Tgw. Acker u. 0,44 Tgw. Wiesen (Pl.-Nrn. 494, 691, 88), Läutgarben-Aversum durch Gde., Stolarien u. Stipendien.
    Kapelle BMV. in Laffenau ohne Ss.: erbt 1926; Schiff 8,20x4,60; bened. 1 alt. port. K. mit Ziegel-, Dachreiter mit Kupferblechdach. 1 Glocke von Hamm-Regensburg 1926. Baupfl.: KapSt. 4malige Zelebr. im Jahr. Mesner: Ortsbewohner, freiw., ohne Entlohnung.
    g)Schloßkapelle im Schloß Kreuth der fürstl. Herrschaft von Öttingen, 1884 err. mit alt. port, Ss. bei Anwesenheit der fürstl. Herrschaft; Zelebrationsvollm. s. o. 1690. Eigent. der fürstl. Herrschaft.
    h) S. Sebastianskapelle (w. außerhalb der St, im Eigentum derselben). 1 alt. rt. ohne Zelebration. Proz. zur Kap. u. Litanei am So. nach 20.1.; 2. Evangelium bei Flurproz. Vermögen (120,19 RM.) durch die St. verwaltet.
    i) Kappelsbergkapelle Matris dol. mit Kreuzweg den Berg hinauf (Steinsäulen mit Nischen), erb. 1836, bened. 1852. 1 alt. port; bestellte M. Kreuzweg 1846 geweiht. Erhalten vom Opfergeld, verwaltet von einem Bürger der St.
    k) Dreifaltigkeitskapelle (ö. der St., am Espan beim Selingstadter Weg) mit Bild: Mariä Krönung. Hier 1. Evangelium bei der Flurproz. Durch eine Familie der Stadt karitativ erhalten.
    l) Kapellen: am Kapellenbuck u. im vorderen Dorf zu Schloßberg. BMV. im Stenglgarten u. S. Georg im alten Friedhof zu Selingstadt (Kriegerdenkmal).
    m) Religiöse Denkmäler: Bildstöcke: S. Joh. Nep.: 1 an der Brücke am Osteingang der Stadt u. 1 in Gartenmauer am Westein gang der Stadt, Christus an der Geißelsäule am Weg Heideck-Laffenau im Wald, S. Wendelin vor dem alten Friedhof in Seingstadt, S. Salvator bei Rudletzholz, Armenseelentafel am Almosenholz bei Kreuth; Steinkreuz auf dem Weinberg bei Heideck u. auf dem Weg zum Friedhof; altes Sühnekreuz auf dem Kappelsberg u. am Selingstadter Weg; Eisenkreuz an der unteren Torbrücke, bei der Ziegelhütte, un Bach]; Holzkreuze vor der Kappelbergkap., am Rudletzholzerweg, an der Linde des Rötenweges,

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    an der Lehmgrube, bei der Wäschebrücke, zwischen Linden am Weinberg, bei der ehem. Nächstenmühie, am Höfener Fußweg (Kriegerheimkehr der drei Hofmeiersöhne), am Schickbuck u. Haagerweg, am Dorfeingang von Seiingstadt, am Weg nach Alfershausen, am Hackacker u. Rudletzholzer Weg bei Selingstadt.

    9. Pfründeverhältnisse.

    a) Pfarrpfr., lib. coll. Widdum: 0,161 ha Äcker, 2,270 ha Wiesen (in der Flur von Schloßberg u. Rudletzholz). Kapitalien: 240,83 RM., 100 RM. AurlS. Eink.: 1454,30 RM., davon 25,02 hl Korn, 23,53 hl Hafer, 29,42 fl Dinkel,.staatl. Dotation 749,20 RM.; La.: 33,60 RM. Pfründegebäude: Pfarrhaus erb. 1813, rep. 1876 u. 1926; 7 2., 1 K., el. Bel., WL.; WK. im Nebengebäude; Ökonomiegebäude: Scheune, 2 Stallungen in gutem Zustand; Gemüsegarten 0,033 a, Hofraum mit Obstbäumen. Baupfl.: Staatsärar.
    b) Vereinigt. Frühmeß- u. Kooperaturbenefizium, staatl. Präsentation, est. 1691 (Kuratbenef). Verpflichtungen vom 2.8.1864 bzw. 3.11.18 3: Pastoration der Filialen Schloßberg u. Selingstadt, Predigt in der PfK. am Karfr.; nach Erl. vom 5.2.1906 Predigt an filialfreien So. u. Feiertagen abwechselnd mit dem Stadtpf., Aushilfe in der Seelsorge in Heideck, je 4 StiftM. in Schloßberg u. Selingstadt. Kapitalien: 124 RM., 37,50 RM. AuslR. Eink.: 583,30 RM., davon 474,60. staatl. Dotation, 6,25hl Korn, 5,88 hl Dinkel; La.: keine. Frühmeßhaus: erb. 1846, in gutem Zustand; 5 Z., WL., el. Be1., WK., HL., kleiner Hofraum; Gemüsegarten (bei der Frauenk.) im Eigentum der KSt. Baupfl.: Staatsärar.
    c) Burkmayer'sches Benefizium (Inkuratbenef.), gest. 17.6.1727, staatl. Präsentation. Verpflichtungen: FrühM. an So. u. Feiertagen, Aushilfe im Beichtstuhl, 4 StiftM. ex reduct. Eink.: 508,10 RM., davon 6,25 hl Korn u. 426,60 RM. vom Ärar; La.: keine. Wohnhaus: erb. 1737, in gutem Zustand; 4 Z., 2 K., HL. u. WH.; Garten 0,016ha. Baupfl.: Staatsärar.

    10. Schulen.

    1. in Heideck: 4 Sch. mit 3 m. u. 1 w. L.; f. weibl. Handarbeit 1 klösterl. L. Eingeschult: Laffenau, Höfen, Seibold- u. Fichtenmühie, Schloß Kreuth. 2. n Schloßberg: 1 Sch. mit 1 m. L. 3. in Selingstadt: l Sch. mit 1 m. L. Mesnerhaus in Heideck abgebrochen 1886 (s. 0.). In Schloßberg u. Selingstadt kein Eigentumsrecht der K. an den Schulhäusern, weil von den Gden. gebaut.

    11. Klösterliche Niederlassungen und karitative Einrichtungen.

    In Heideck Kinderbewahranstalt von Franziskanerinnen von Dillingen (5 Schw.) besorgt, 1887 gegr. Tätigkeit: außerdem weibl. Handarbeitsunterricht für Volksschule, Fortbildungsschule u. Erwachsene u. ambulante KrPfl. in Heideck; Organistendienst u. Besorgung der Kirchenwäsche, Schmuck der K. Wohnhaus für die Schw., Saalbau für Kinderschule u. Handarbeitsunterricht, Altbau mit Zimmer für Pfarrbibliothek, WK., HL, Gemüsegarten, Hofraum für Kinderschule; im Wohnhaus kleine Kap. ohne Ss. Eigentum der KSt. Heideck. BauL: das Stiftungskapital, bestehend in 4802 . u. 400 RM. Bauf. Für ambulante KrkPfl. der KrkPflVerein Heideck.