Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Link zum BayernAtlas sechs Ort LInk Ort, IG = Imperium Germanorum, IR = Imperium Romanorum
  • Bei Prof. Dr. Dr. F. Eigler, "Die früh- und hochmittelalterliche Besiedelung des Altmühl-Rezat-Rednitz-Raums" ist auf Seite 333 unten zu lesen: Ursprünglich gehören die sog. königlichen Dörfer Link Kaldorf IG, Link Petersbuch IR, Link Heiligenkreuz IR,Link Wengen IG, Link Biburg IG (2km südlich von Wengen) und Link Rohrbach (am Fuß der Alb, 2 km südwestlich von Kaltenbuch) als Reichslehen den Grafen von Hirschberg.
    Auf die Herkunft von "königlich" wird nicht eingegangen.
  • Im Internet bringt die Suche nach "königliche Dörfer" = Kaldorf.de: Nach längeren Verhandlungen wurde 1664 ein Vergleich über die Rechte und Pflichten der königlichen Dorfschaften geschlossen.
    Auf die Herkunft von "königlich" wird nicht eingegangen. Quelle Konrad Kögler (Altphilologe), Studiendirektor a.D.
    Anno 02/2017 ist vermerkt: Wir bedanken uns bei Herrn Konrad Kögler, der die Recherchen der Kaldorfer Geschichte übernommen hat und ...
  • Bei Wikipedia werden weitere königliche Dörfer notiert: Die Sieben Künischen Dörfer liegen im südlichen Bayerischen Wald zwischen Passau und dem Dreiländereck Tschechien, Österreich und Deutschland. Es handelt sich um die Ortschaften Wollaberg, Heindlschlag, Hintereben, Jandelsbrunn, Rosenberg, Aßberg und Grund. Künisch (= königlich) wurden diese Dörfer genannt, weil sie von 1506 bis 1765 im Besitz der Habsburger waren, die in jener Zeit die böhmische Königswürde bekleideten.
  • Link Offensichtlich und hörbar wurde das sog. Dialektwort "künisch" zu Küni/Kini verdeutscht und von Germanisten ins Hochdeutsche mit "königlich" übersetzt. Im Lateinwörterbuch findet sich dazu cuniculus = Mine, cuniculosus = unterirdischer Gang. Auch der Dorfname Kaldorf enthält eine Silbe die auf Erzverarbeitung schließen lässt, nämlich chalceus = ehern. Das -dorf dürfte von lat. Quatuorviri = die Obrigkeit bei den alten Römern aus vier Männern bestehend, stammen.
  • Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt von Dr. Michael Bacherler (1924): Kaldorf (bei Titting) MB n. 5 (a. 1119) Kaldorf, 20 (a. 1186) Chaldorf, zum Dorf an kahler, unbewaldeter Stelle, Ku 247 Walddorf, zu kala = Holz, nach Schilters Gloss. 154 (vgl. Preith); ebenso Kaldorf (Beilngries).
  • Im BayerAtlas Denkmal sind keine Einträge hinsichtlich Erzgewinnung oder Eisenverarbeitung vorhanden. Wie es im Gelände mit Gruben u.ä. aussieht, sollten die Kaldorfer selber besser wissen.
  • Flurnamen: Rohrbach: Schaafberg (scavare); Wengen: Kaltes Feld (chalceus), Ebene = emeriti; Kaldorf (chalceus): Kapellenweg (cappellus = Kapuze eines Bergmannes), Mühlweg (milito); Petersbuch: in der Schwärz = scrobis Grube + aerificum; Wallerfeld (vallo);
  • Quelle Das adeliche Europa und das noch viel edlere Teutschland: samt ... https://books.google.de/books?id=Mi1mAAAAcAAJ 1685 Michael Praun
    ... Allda hat es eine Reichspflege zu welcher auch 4. Dörfer welche iedoch ausser der Stadt Marckung gelegen seyn / gehören / als Kaldorf / Petersbuch / Biburg und Wengen / welche mit Hoher und Nieder-Obrigkeit samt dem Blutbann verstehen / und die Königliche Dörfer genannt werden. Diese Reichspfleg hat die Stadt Weißenburg in die 96 Jahr Pfandweiß innegehabt/ aber anno 1629 da das ReligionsEdict nicht lang zuvor ergangen/ abgelöst/ und des Herrn Bischofs zu Eychstädt Fürstl. Gnaden ingehändigt worden. ... E-Book
  • Wohl von cuniculus = Mine, Erzmine; subaeratus = mit Erz vermischt; siehe auch Sommerkeller: caesim = hauend, hiebweise
  • Link Gunigundaberg bei 97342 Seinsheim BA
    D-5-6327-0186 Ringwall und Abschnittsbefestigungen der Bronze- und Urnenfelderzeit sowie des frühen Mittelalters, Höhensiedlung des Jungneolithikums, der Hallstatt- und Latènezeit sowie der römischen Kaiserzeit, mittelalterlicher Burgstall.