Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Pölling Burgstall "am alten Schloß". Ulrich v. P. 1249 mit seinem Bruder Heinrich bis 1304. Heid. 754. R 5, 61, Irmgart Pöllingerin zu Berching 1338. R 7, 215. 235. Heinrich P., Richter zu Pfaffenhofen 1410. R 12, 88. Ulrich P. zu Berg 1412. R 12,122. Pfleger zu Lauf 1423. Konrad P., Pfleger zu Helfenberg 1423. R 13,6. Da es auch ein Polling in Oberb. gibt, ist es fraglich, ob die bei Löwenthal S. 25 genannten Pollinger alle hieher gehören. Wahrscheinlich jedoch Eberhard, 1252, Fritz 1464, Hans 1416, Konrad, Pfleger von Hersbruck 1467. Ob die der neueren Zeit angehörigen Pollinger Georg Wilhelm, Bürgermeister in Neumarkt 1775 und Franz P., Stadtrat 1805 dem altadeligen oder einem bürgerlichen Stamme angehören, müßten nähere Untersuchungen ergeben. Hieher gehören dann auch Konrad Pöllinger, Augustiner in Nürnberg 1367, Konrad P., Klosterherr zu Seligenporten 1320. R 6, 2, Josef Emeran Pollinger Zisterzienser in Waldsassen +1838, Heinrich Pöllinger, Pfarrer in Sindelbach 1444 HVO. 48 40 Sebastian Pöllinger Pfarrer ULF in Ingolstadt 1581-1584, Weihbischof in Würzburg 1584-1591.
  • Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt von Dr. Michael Bacherler (1924): Pölling (Neumarkt) urk. Hei 776 (a.1254) Bollingen, 1043 (a.1288) Pollingen, Sippensiedlung des Bollo; Polio (mhd. buole = Bruder, Freund).
  • Die deutsche Besiedlung der Diözese Eichstätt auf Grund der Ortsnamen: Pölling Pfk. S. Martini, 1254 Bollingen, ma. pölleng; zu Pn Bollo (326).
  • Im Gebiet zwischen Hinterer Schwarzach und Sulz sind heute Pfarrorte (Sperrdruck = Urpfarrei) : 1. Pölling (Martin), Kirchweihe c. 1060; 1254 ist der Patronat bei Godfried von Sulzbürg (Adelspfarrei?).
  • BLfD 06/12:-
  • Flurnamen: Stockacker; Falter; Gansäcker; Zwiesel; Blecherne Marter; Lache; Erle; Mühlloh; Am Brand; KummerlersWiesen; GansÄcker; HöllWiesen; FalterÄcker; DurlWiesen; MühlwegÄcker; Hinter den MaierWiesen; Im Bühl; HinternÄcker; In der Grube; SeeÄcker; OchsenÄcker; Weiherwiesen; KirchenwegÄcker; Simelsbühl
  • Wohl von polleo = vermögen; inquilinus = eingewanderter Bürger; -ing von incola = Bewohner
  • Spottname: Die Einwohner von Pölling (bei Neumarkt i, d. Oberpfalz) durfte man früher nicht fragen, wo sie den Schwengel für ihre neue Glocke haben; sonst konnten sie recht zornig werden. Heute noch mögen sie den Zuruf "Schwengel" nicht gerne hören. Die Geschichte ist folgende:
    Die Pöllinger hatten für ihre Kirche eine neue, große Glocke gekauft. Fast das ganze Dorf versammelte sich, um das Meisterwerk zu betrachten und zuzuschauen, wie die Glocke auf den Turm gebracht wurde. Endlich war sie oben festgemacht und ihr feierlicher Ton sollte zum erstenmäl über das friedliche Dorf hin erschallen. Alles horchte in freudiger Stimmung. So viel wie die Ministranten aber auch an dem Strange zogen, der eherne Mund blieb stumm. Enttäuschung und Bestürzung malte sich auf allen Gesichtern; denn was sollte eine Glocke ohne Klang? Verlegen begab sich eine Abordnung auf Turm, um die Ursache zu ergründen. Da entdeckten die Männer, daß die Glocke ohne Klöppel war. Auf dem Gefährte war er nicht zu finden. Hatten sie in der Stadt vergessen, ihn beim Glockengießer mitzunehmen, oder hatten sie ihn auf dem Wege verloren oder war er ihnen bei der Einkehr im Wirtshaus gestohlen worden? Um die versammelte Gemeinde den erwarteten Ohrenschmauß nicht länger entbehren zu lassen, gab der Kirchenpfleger, der seines Berufes Wirt war, rasch entschlossen den Auftrag, einen großen Bierschlegel aus seinem Hause zu holen. Man hing diesen als Schwengel in die Glocke. Und zwar etwas wackelig und unregelmäßig wie hätte es bei einem Holzschlegel, der täglich Bierdunst atmet, anders sein können! - doch fröhlich war der Glocke "erst Geläute".
  • Zweiter Spottname ... Türkei = duricremus