Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

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  • Pollenfeld. ... F. X. Buchner Bistum Eichstätt, Band II
    Dekanat Eichstätt-Land.

    Vor 1071 Der Rekluse Puolo gestorben, von Bischof Gundekar II. in seinem Pontifikalbuch genannt, nach der Legende hat er der Kirche zu Pollenfeld ihren Reliquienschatz zugebracht; der Prior Kilian Leib von Rebdorf (+ 1553) spricht von einem "Pollobrunnen" in Pollenfeld, was auf einen Kult hinweisen würde.
    1080 Seuversholz urkundlich genannt. H. 259.
    c. 1150 Pillunk von Sivenholz als Zeuge einer Berchtesgadener Tradition Quellen und Erörterungen l 276.
    1186 Besitz des Eiehstätter Domkapitels zu Weigersdorf und Wörmersdorf genannt. MB. 49 n. 20.
    1194 Ein Schottenhof in Pollenfeld erwähnt. H. 499.
    1355 Das Domkapitel setzt nach Pollenfeld einen ständigen Vikar, gibt ihm einen Widdumhof und den Kleinzehent, vom Großzehent jährlich je 40 Metzen Korn und Haber, als Seelsorgsbezirk die 4 Kirchen: Pollenfeld (S. Sixtus), Wikramsdorf (S. Andreas), Wermsdorf (S. Martinas) und Seidensholz (S. Nikolaus); der bisherige Pfarrer dieser Orte zu Titting hat in Zukunft 2/3, der Pollenfelder 1/3 der Steuer zu tragen. Alle Opfer von Wallfahrern hat er an die Oblei des Domkapitels abzuführen. MB. 50, 459.
    1370 im domkapitelschen Salbuch, das die Einnahmen der Pollenfelder Kirche verrechnet, diese ebenfalls als Wallfahrt ersichtlich. Josef Seitz, Allerseelenbruderschaftsbüchlein 6f.
    1382 Weihe der Seitenaltäre. Priefer.
    c. 1420 Gotischer Chor und Turm gebaut, Glasgemälde mit Szenen aus dem Leben und Leiden Christi, von den Wandgemälden erhalten: 7 Apostel, SS. Laurentius, Sixtus, Kruzifixus mit Maria und Johannes, SS. Antonius Eremita, Simon Stock, Marientod, SS. Michael und Barbara. Kstd., Bezirk Eichstätt 286-290.
    1443 Beginn der series parochorum.
    1444 Tag vor S. Matthäus (Sept. 20) Eberhard Vasold, Bürger zu Eichstätt, und Helene, seine Hausfrau, verkaufen ihr eigen Holz gen Neuhof (abgegangen) an das Domkapitel in Eichstätt, ausgenommen 2 Stöß Holz, die ein Pfarrer von Pollenfeld eines Jahrtags wegen, den Vasold darauf geschafft hat, darin hacken mag. Extrakt im Pfarrbuch. Dazu Bemerkung aus späterer Zeit, da8 vom Domkapitel dem Pfarrer 8 Viertel und dem Schullehrer (= Mesner) 4 Viertel für diese 2 Stöß Holz gegeben werden. (Der Bezug dauert noch fort.)
    1478 Ablaßbriefe der Bischöfe von Bamberg, Augsburg und Freising für die Kirche in Pollenfeld. Urk. 400-402 im 0A.
    c. 1480 Sakramentshaus, Portal, Taufbecken, Reliquienschrein errichtet.
    1480 Die Verwaltung führt das Domkapitel.
    1481 Ablaßbrief des Weihbischofs von Eichstätt für Pollenfeld. Urk. 420 im 0A.
    1499 Bischof Gabriel bestätigt die Seuversholzer Gemeinderechte in Holz und Flur, bei Strafe von 1 Pfund Wachs zu S. Nikolaus bei Holzfrevel, Geldstrafe bei Feldfrevel, ebenfalls zur Hälfte für den Heiling. Extrakt aus dem Gemeindebuch im 0A.
    1504 Beginn der Armenseelenbruderschaft zu Pollenfeld. Konfirmiert durch Urkunde vom 25. 8. 1714.
    c. 1520 Hochaltar zu Pollenfeld, ein Prachtwerk. Kstd. 290.

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    1552 Reliquienraub durch die Soldaten des Kurfürsten Moritz von Sachsen. Damit Ende der Wallfahrt, die einen Reliquienschatz in 15 Monstranzen, darunter vom hl. Sixtus, bewahrt hatte.
    1564 Das Schiff der Kirche in Seuversholz "von Grund aus neugebaut"; konsekriert am 8. 10. 1564. Nachricht bei Priefer.
    1585 Beginn der Matrikeln. Kirche in Seuversholz vollständig neu ausgemalt. Priefcr.
    1591 Pfarrhof abgebrannt, 1638 wieder erbaut. PBl. 23, 99.
    1601 Priefer berichtet ausführlich über die ehemalige Wallfahrt, die vielen Opfer und deren Verwaltung durch das Domkapitel, die abgöttische Verehrung der Sixtusstatue, die er abstellte; Filialen außer den jetzigen noch Sornhüll. Schullehrer gibt lateinischen und deutschen Unterricht. Da der Pfarrer im Besitze des großen und kleinen Zehents, hat er auch die Baulast am Pfarrhause; wohnt aber noch in einem Privathause.
    1603 Vom Pfarrer der Pfarrhof um 700 fl ex propriis erbaut.
    1623 Neue Seitenaltäre geweiht. Seitz 11.
    1638 Das Domkapitel bittet den Fürstbischof um Beihilfe zur Reparatur von Pfarrhaus und Kirche in Pollenfeld. Gemeinde Wörmersdorf gibt dazu das Bauholz.
    1640 Pfarrer kauft eine leere Brandstätte zu einem Holz- und Krautplatz zum Pfarrhof um 18 f1, muß aber den Lehenzins von einer Henne übernehmen.
    1676 Reparaturen am Turm und Langhaus der Kirche zu Seuversholz und an der Friedhofmauer aus Heilingmitteln, ebenso 1769 um 218 fl: die Pfarrkinder haben die Liebesfuhren zu leisten.
    1677 Genehmigt, daß der Pfarrer den Pfarrhof zu Lasten des Bauschillings von jährlich 10 f1 repariert; 1701 auf 7 1/2 fl reduziert (24. 4.).
    1682 Fürstbischof bewilligt zur Aufstellung eines Schulmeisters in Pollenfeld 1 1/2 Scheffel Korn, zunächst beim geistlichen Gefällverwalter eventuell beim Stadtkastenamt. 1712 dazu je 2 fl von der Bruderschaft und vom Heiling zu Wörmersdorf.
    1682-1690 Erneuerungsarbeiten an der Pollenfelder Kirche: S. Joseph von Hofmaler J. Jakob Posner-Neuburg, Mariä Himmelfahrt von Joh. Christof Schalk-Neuburg für die Seitenaltäre, Konsekration der 3 Altäre am 4. 8. 1695. Seitz 12f.
    1692 Restaurierung der Kirche in Wörmersdorf und neuer Altar. Seitz 31.
    1698 Umbau der Kirche in Seuversholz, neuer Hochaltar. Seitz 32.
    1734 Das Domkapitel bewilligt für die Pollenfelder Kirche 75 fl, die Gefälle der Kirche äußerst niedrig, die Pfarrangehörigen verweigern die Fuhren.
    1734-1746 und 1801 bekennt das Domkapitel, daß es bisher alle Baulichkeiten an der Kirche und am Schul- und Mesnerhaus zu Pollenfeld bestritten und beantragt, daß Kirche und Bruderschaft zur Konkurrenz angezogen werden, die Pfarrkinder zu den Fuhren und zum Schulhaus, weil das Domkapitel dort nur das Opfer bezieht.
    1738 Überschlag für Neubau der Kirche in Weigersdorf zu 843 fl; alte Kirche hat nur "inwändig ausbeschütte Gemäuer"; wird aber nur repariert auf Kosten des Generalheilings; 2/3 Zehent hat dort das Domkapitel (c. 18 Scheffel), die Kirche nur 20 Metzen.
    1743 Neuer Überschlag für dieselbe von Josef Leittner-Pollenfeld zu 849 f1; vorgesehen Erweiterung von 26x19 Fuß auf 30X22X18 Fuß. Generalheiling soll 250 fl, Domkapitel 570 f1, Heilingzehent 30 f1 leisten. 1745 Riß und Überschlag von Baudirektor Gabrieli und Akkord mit Palier Dominikus Barbieri auf 1267fl bei 36x24x21 Fuß für Langhaus und 15X12 Fuß für Chor. Turm um 16 Fuß zu erhöhen. Stukkator Franz Homeiß. Weiterer Über-

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    schlag von Hofbildhauer Matth. Seybold. Konsekriert durch Weihbischof J. Gottfried Groß am 25. 5. 1740. Kostenverteilung: Domkapitel 879 fl, Generalheiling 297 fl. Gemeinde gibt 424 Fuder Steine gegen Bezahlung; für die Fahren erhält sie 25 fl für Bier und Brot. Die beiden Nebenaltäre beschafft die Gemeinde.
    1746 ln Pollenfeld statt der Holzdecke eine Weißdecke, die der Eichstätter Maler Ernst Hugo Murrmann mit Gemälden schmückt. 1753 neue Sakristei und Altar der Mater dolorosa.
    1747 Juni 19 Der geistliche Rat antwortet, daß die Baupflicht des Domkapitels vom Opferbezug sich herleite, das wegen großen Konkurses seiner Zeit beträchtlich gewesen, wodurch auch viele Wiesen angekauft wurden. (Synapsis des Archivars Dr. Barth.)
    1762 Archus (!) Schneider, Bauer zu Weigersdorf, richtet in seinem Garten eine Figur für Fronleichnamsprozessionen auf.
    1766 Zehentbesitzer: 1. in Seuversholz: Stadtpfarrer U.L.F. in Eichstätt Dr. Walz und Dr. Walter 2/3, jeder mit 244 Metzen, die Kirche 1/3; 2. in Weigersdorf: Domkapitel 24 Scheffel, Kirche 19 Scheffel; 3. in Pollenfeld und Wörmersdorf: Pfarrer.
    Seit 1793 eine Winkelschule in Seuversholz, obwohl sie 1760 "ein für allemal abgewiesen" war.
    1801 Pfarrhof zum großen Teil eingefallen; Pfarrer soll ihn als Universaldezimator allein bauen.
    1805 Für Pollenfeld Hochaltar, Kanzel und Orgel aus der Kirche Maria vom Siege in Ingolstadt erworben; Gemeinde gibt dazu 800 fl, die domkapitelsche "Administrationssubdelegationskommission" 200 fl "als donum gratuitum", wenn der Pfarrer die Ausweißung der Kirche als Dezimator auf sich nimmt: er tut es ebenfalls als donum gratuitum. Am l3. 5. genehmigt, daß die Kirche in Wörmersdorf zu diesem Hochaltar 50 fl, die Bruderschaft 20 fl konkurriert. (Synopsis.)
    1820 Jan. 18 Erkenntnis der herzoglich leuchtenbergischen Regierung, wodurch die Baupflicht am Pfarrhaus auf 4911 f1 festgesetzt wird, die Hälfte aus dem Nachlaß des Pfarrers, die Hälfte ad onus sucoessorum in 30 Raten; Fuhren zu Lasten der Pfarrangehörigen. Bestätigung durch ME. vom 24.1.1822, da "das Domkapitel nie einen Beitrag geleistet habe". Darauf Stadelbau 1822, Hausbau 1825.
    1822 Verlängerung der Kirche in Seuversholz, neuer Altar und neue Kanzel. Seitz 32.
    1826 Anbau an das Schul- und Mesnerhaus um 829 f1; davon Ärar 200 fl, Rest Schulgemeinde.
    1828 In Pollenfeld Abbruch der Ölbergkapelle und des Beinhauses. Seitz 17.
    1830 Baupflicht am Pfarrhaus der Pfarrer, an Kirche und Mesnerhaus Ärar als Nachfolger des Domkapitels incl. Paramente; an den Filialkirchen deren Vermögen, sekundär Dezimator.
    1834 in Weigersdorf oberer Teil des Turmes abgetragen um 186 fl, davon vom Arar 177 fl.
    1848 Wendelin Liebold baut bei Seuversholz eine Feldkapelle BMV.; 1872 um 1330fl erweitert und renoviert; 1875 in das Eigentum der Filialkirchenverwaltung übernommen mit eigener Rechnung, sekundär Baupflicht von der Gemeinde; 1897 das 25jähr. Jubiläum als Wallfahrt gefeiert.
    1853 Mesnerbezüge in Seuversholz 1,24 Tgw. Grundstücke PL-Nrn. 211, 713 und 1132 Äcker, Pl.-Nr. 55 Wiese.
    1859 Kirchturm in Seuversholz repariert mit 564 fl durch Refundierung. Ebenso in Weigersdorf um 1222 fl, davon das Ärar 945 fl, das übrige Baufond bzw. Gemeinde.

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    1860 Errichtung der Schulstelle in Seuversholz und Bau des Schulhauses durch die Gemeinde, die allein die Baulast trägt.
    1862-1865 Restauration der Kirche in Wörmersdorf mit neuem Altar. Seitz 31.
    1863-1867 Neue Altarbilder in Seuversholz durch Wohltäter. Seitz 32.
    1872 März 3 Vergleich des Ärars mit der Gemeinde Pollenfeld: Das Ärar anerkennt die Baulast am Schulhause als eine nicht auf dem Zehent ruhende in defectu ecclesiae, die Schulgemeinde gibt die Verpflichtung zu Hand- und Spanndiensten zu.
    1877 Restauration der Pollenfelder Kirche durch freiwillige Beiträge und Zuschuß des Ärars: Wiederherstellung des gotischen Hochaltars, der Seitenaltäre, Kanzel, Fenster usw. Seitz 10-21. (Vollendung der Gotisierung 1897.) Dazu 1886 Turmuhr durch Wohltäter, Gemeinde und Filiale Wörmersdorf, 1894 Orgel mit 11 Registern von Steinmeyer-Ottingen aus Dispositionsfond, Bruderschaft, Stiftung und Wohltäter.
    1879/1880 Neubau des Schul- und Mesnerhauses durch das Staatsärar; altes Schulhaus abgebrochen, Platz zum Friedhof verwendet.
    1902 Als Alleineigentum der Kirchenstiftung in das Grundbuch eingetragen: Schul- und Mesnerhaus mit Nebengebäuden (56 1/2), Platz vor demselben "Urgrübel" Pl.-Nr. 56 zu 0,856 ha, Wiese Pl.-Nr. 49 zu 0,024 ha, 2 Eggartenäcker Pl.-Nrn. 821 und 938 zu 0,327 ha, als Eigentum der Gemeinde Wiese PL-Nr. 1631 und 4 Waldparzellen.
    1902/1904 Restauration der Kirchen in Seuversholz und Weigersdorf. Seitz 32.
    1911 Verlängerung der Pfarrkirche um 10m mit Erhöhung des Schiffes, davon Ärar 44000 M., Glasgemälde mit den 12 Aposteln von Bockhorni-München nach Zeichnungen von Pacher. 1915 Wiederherstellung der gotischen Wandmalereien: 6 Apostel, Bistumspatrone, Engel und Tod Mariä durch Maler Max Vogt. Konsekration am 29. 10. 1913.
    1911 Bildung eines Baufonds für die Pfarrpfründe mit 50 M. jährlichem Bauschilling des Pfarrers.
    1914 Febr. 28 Anschluß der Armenseelenbruderschaft an die römische Erzbruderschaft. 1920 Einrichtung der elektrischen Beleuchtung auf Kosten des Pfarrwaldes.
    1925 Bau eines Kinderheimes mit Nähschule aus dem Ablösungsbetrag für das Schulhaus (s. u.).
    1925 Juli 10 Vergleich zwischen Gemeinde und Kirchenverwaltung Seuversholz: 1. Die Gemeinde anerkennt die Grundstücke von 1853 als Alleineigentum der Kirchenstiftung; 2. sie anerkennt ein Drittelanteil der Kirchenstiftung am Schulhaus; 3. sie löst den Anteil der Kirchenstiftung mit 2000 RM. ab gegen Anrechnung von 1500 RM. für Einrichtung der Wasserleitung und des elektrischen Lichtes in der Kirche, für Beschaffung einer Glocke samt Glockenstuhl, für Reparatur des Daches und der Orgel und zahlt den Rest von 500 RM. in jährlichen Raten von 100 RM. Notariell verbrieft am 18.12.1933.
    1927 Febr. 15 Vergleich zwischen Gemeinde und Kirchenverwaltung Pollenfeld: 1. Kirchenverwaltung tritt an die Schulgemeinde ab Schulhaus, Hof und Waschhaus ohne Stadel und Holzlege; 2. Kirchenverwaltung baut um 2000 RM. Abort, Mehrkosten trägt die Schulgemeinde; 3. Schulsprengel zahlt 10000 RM. Ablösung; 4. davon wird ein Mesnerhaus gebaut; 5. Miete für 1923-1926 erhält die Kirchenstiftung, die folgenden die Gemeinde; 6. Kirchenverwaltung Verzicht auf Entschädigung für die zum Straßenbau abgetretenen Flächen beim Schulhaus; 7. Platz vor dem Schulhaus darf von den Kindern als Spielplatz benützt werden. Notariell verbrieft Nr. 1 und 3 am 28. 9. 1930.

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    1. Allgemeine Pfarrbeschreibung. Tabelle nicht übernommen
    Anmerkungen: 1. BA., AG. u. LG. Eichstätt. 2. Pol. Gden: a) Pollenfeld mit Wönnersdorf; b) Seuversholz; c) Weigersdorf. 3. Wege gut.

    2. Pfarrsitz. Pollenfeld, D. mit 514 E.; Kr. MF.; FA. Eichstätt; Poststelle Seuversholz, PH. aO., Post: Seuversholz über Eichstätt; Haltestelle des PAu. Eichstätt-Titting-Greding, T. aO.; BSt. Eichstätt-Stadt 7,5 km; Arzt, Apoth. u. KrkH. in Eichstätt 7,5 km u. Titting 7 km.

    3. Pfarrkirche. Patr. S. Sixtus, Papst u. Martyrer; erb. c. 1420, erw. 1911-1913; Schiff 21x12,90; Stil gotisch; kons. 29.10.1913. Alt. port.: 1. Hochaltar mit Figuren BMV., SS. Sixtus, Laurentius, Willibald u. Walburga, 2. Mater dol., 3. S. Joseph. Orgel mit 16 Reg. u. 2 Manuale von SteinKmeyer-Öttingen 1897, erw. von Bittner-Eichstätt 1914. PfK. ren. 1911 bis 1913. K. u. Spitzturm mit Ziegeldach. 3 Glocken: a) von Eduard Becker-Ingolstadt 1873, b) u. c) von Kopfmüller-Eichstätt 1873 u. 1892.
    Baupf1icht an PfK. u. Turm: Staatsärar, weil das Pollenfelder Kirchenvermögen von der Oblei des Domkapitels verwaltet u. mit dieser verstaatlicht wurde; nach Angabe der Matrikel 1882 S. 118 betrug das Pollenfelder Kirchenvermögen c. 120000 M. Friedhof um die K. im Eigentum der KSt.

    4. Pfarrgottesdienst. Regelmäßig (neunmal auswärts, dann in Pollenfeld Bination). Konkurse: . Schmerzensfr. (Aush. durch Kapuzinerkl., sowie Pflichtaush. von Preith. Rupertsbuch, Wachenzell, auf Ansuchen Erkertshofen), 2. Mariä Himmelfahrt (Aushilfe durch Kl., Pflichtaushilfe von Kaldorf, Rupertsbuch u. Wachenzell, auf Ansuchen Erkertshofen), 3. S. Martin [AllersSo.l Aush. durch Kl.). Bes. Andachten: SaRosenkr. mit Lib.; 10st. Aussetzung an Quinquag., SS. Trinitas, Christkönigsfest u. 8.12.; Oktav an Fronl. u. Allers.; Kreuzweg an Fastenfr.; Herz-JFr.; Maiand. an 50., Di. u. D0. Proz.: um die K.: Lichtmeßso. (Gefallenenso.), Palmso., Kirchweihmo.. Allerh. u. Allers.; im 0.: zur Auferstehung um das "Urgrübel" zum Pfarrhof, Fronl. u. -Oktav (Schauerfr.); an Markus nach Wachenzell, Bittmo. zum Wasserturm, -Di. nach Preith, -Mi. nach Seuversholz; Flurumgang an Christi Himmelfahrt. StiftGD. seit 1924: l Jahrtag; 1 M.; 1 Jahrtag (mit Holz gestiftet); ex reduct. 8 QM. Von der Gde. bezahlt: Schaueramt (FronlOktav), Schauermesse, Kirchweih- u. S. Leonhardsamt.

    5. Bruderschaften. "Der Armen Seelen unter dem Schutz Mariä Himmelfahrt", err. 1504, konf. 25. 8. 1714; 28. 2. 1914 der Erzbrdsch. in Rom angeschlossen. HptF.: 15. 8. u. Schmerzensfr., je mit Konkurs. An den 4 atembern u. am 16. 8. Amt für die ++ Mitgl.

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    6. Kirchendiener. a) Organist: Ordensschw. g. 300 RM. Fixum. Keine Stolarien u. Stipendienanteile. b) Mesner: Ordensschw. gg. 4Kl. Holz, Stolarien u. Stipendien. c) Kirchenchor: gemischt. freiw., ohne Entlohnung.

    7. Kirchenvermögen. 1. PfKSt.: a) Kapitalien: 1669 RM.; b) Grundbesitz: 0,49 ha Acker; c) Gebäude: Kinderheim u. Schwesternheim; d) Schulden: 4200 RM., jährl. TQ. 114 RM.
    2. Armenseelenbrdsch.: Kapitalien: 1551,25 RM., 137,50 RM. Aus1R.
    3. FilialKSt. Wörmersdorf: Kapitalien: 1023 RM., 75 RM. Au1s. Ohne Grundbesitz.
    4. FilialKSt. Seuversholz: a) Kapitalien: 1335 RM., 200 RM. Aus1s.; b) Grundbesitz: 0,51 ha Äcker.
    5. FilialKSt. Weigersdorf: a) Kapitalien: 638 RM., 50 RM. Aus1s.; b) Grundbesitz: 0,0433 ha Äcker.

    8. Nebenkirchen, Filialkirchen. Kapellen und religiöse Denkmäler. a) Nebenk. bzw. Filialk. S. Martin in Wörmersdorf (zusammengebaut mit Pollenfeld): ohne Ss.; erb. vor 1355, verändert 1692; Schiff 8X4,8; Stil nach nachgotisch; cons. dub. 1 alt. port. Keine Orgel. K. ren. 1862. K. mit Ziegeldach, Spitzturm mit glasierten Ziegeln. 2 Glocken: a) von Ulrich-Kempten 1930, b) von Becker-Ingolstadt 1875. Baupfl. an K., Turm u. Friedhof um die K.: FilialKSt. Wörmersdorf. Eigene KSt. u. KVerw., ohne Vertreter in der PfKVerw. GD.: 1 StiftM., M. in der Kirchweihwoche mit Libera auf dem Gottesacker, Amt an S. Martin. Kein Tauf- u. Trauungsrecht, dagegen Beerdigungsrecht.
    b) Filialk. S. Nikolaus in Seuversholz: mit Ss.; erb. 1564, erw. 1698 u. 1822; Schiff 14X6; Stil Renaissance - barock; kons. 8.10. 1564. Alt. rt.: 1. S. Nikolaus, 2. BMV., 3. S. Sebastian. Orgel mit 7 Reg. von Bittner-Eichstätt 1903. K. u. Altäre ren. 1935. K. u. Spitzturm mit Ziegeldach, letzterer mit Laterne. 3 Glocken: a) von Ulrich Kortler-München 1909, b) von Matthias Stapf-Eichstätt 1764, c) 15. oder 16. Jahrh. Baupfl. an K., Turm u. Friedhof bei der K.: FilialKSt. Seuversholz. Eigene KSt. u. KVerw., ohne Vertreter in der PfKVerw.
    GD.: PfGD. an S. Stephan, Ostermo., 6. So. nach Ostern (Flurproz.), Pfingstmo., So. nach Mariä Himmelfahrt (Kirchweih), 2. Adventso. (Patroz.); GdeGD.: S. Sebastian, Schaueramt am 5. 6. (S. Bonifatius), SchauerM., Erntedankamt, Kirchweihseelenamt, S. Leonhardsamt; 2 WM; Rosenkr. (privat) jeden Sa. u. 50.; in der S. Sebastiansoktav tgl. Rosenkr. Trauungs- u. Beerdigungsrecht; Taufen herkömmlich, wovon der Mesner in Pollenfeld 0,45 RM. ezieht. Organist u. Kirchenchor von Pollenfeld. Mesner: Ortsbewohner g . Nutzung von 0,456 ha Äcker, 2,22 hl Korn, Läutgarben, Stolarien u. Stipendien.
    c) Filialk. S. Andreas in Weigersdorf: mit Ss.; erb. 1745, Turm 1834; Schiff 11x7,5; Stil barock; kons. 25. 5.1746. Alt. fix.: 1. S. Andreas, 2. BMV., 3. S. Wendelin. Orgel mit 6 Reg. (Baujahr u. Firma unbek.). K. ren. 1932. K. u. Spitzturm mit Ziegeldach. 3 Glocken: a) von Kopfmüller-Eichstätt 1901, b) Zeit u. Firma unbek., c) Firma unbek., 1861 la) u. c) seit 1920 in Weigersdorf]. Baupfl. an K., Turm u. Friedhof bei der K.: FilialKSt. Weigersdorf. Eigene KSt. u. KVerw., ohne Vertreter in der PfKVerw.

    Seite 410 Pollenfeld

    GD.: PfGD. an FronlSo. (mit Flurproz.), 2. So. nach Mariä Himmelfahrt (Kirchweih), 1. Adventso. (Patroz.); GdeGD.: an S. Vitus (Schaueramt, SchauerM., Erntedankamt, Kirchweihseelenamt, S. Wendelinamt; l M. Trauungs- u; Beerdigungsrecht. Trauungen, Orgeldienst u. Kirchenchor wie in Seuversholz. Mesner: Ortssbew. gg. Nutzung von 1,288 ha (GdeEigentum), 20 Korn-, 4 Gerstengarben, Stolarien u. Stipendien.
    d) Ortskapelle BMV. in Seuversholz: erb. 1848; mit eigener Kapst. von der FilialKVerw. mitverwaltet. Ohne Messelizenz. Die Bewohner von Seuversholz ziehen alljährlich vom 5. 6. ab bis zum Kornschnitt nach dem SoNachmRosenkr. von der Filialk. in Proz. zur Kap. u. beten dort den Rosenkr.
    e) Feldkapellen: S. Joseph an der alten Straße nach Titting (Jos. Pfaller-Pollenfeld); BMV. am Wege Weigersdorf-Langensallach (Fam. Schmidt-Weigersdorf).
    f) Religiöse Denkmäler: Feldkreuze in Privatbesitz: am Fuhrweg der Pfeiffergasse bei Wörmersdorf, am Fußweg nach Hs.-Nr. 68 in Wörmersdorf, auf dem Weg zum Spitalwald, an der Straße Pollenfeld-Eichstätt, am Wege Pollenfeld-Weigersdorf (1932, hier Totengebeine aus d. Friedhöfen beiges.), an der alten Straße nach Titting, an der Straße Pollenfeld-Seuversholz (deren 2), an der Straße Seuversholz-Workerszell, beim Anw. Nr. l7 in Seuversholz, am Walde von Seuversholz g. das Geländer, am Wege Seuversholz-Ziegelhütte, am Wege Seuversholz-Heiligkreuz, an der Straße Seuversholz-Weigersdorf (deren 2), am Fußweg n. von Weigersdorf, am Wege Weigersdorf-Pollenfeld, an der Straße Weigersdorf-Eichstätt u. am Wege Weigersdorf-Wintershof, an der Dorfstraße Workerszell von Eisenguß 18 1 (Kstd. 362); Bildsäule an der Straße Seuversholz-Kaldorf mit vierseitigem Bildaufbau; Bildstock an der Straße Seuversholz-Pollenfeld, err. von Pf. joh. Steib 1588 (Kstd. 329).

    9. Pfründeverhaltnisse. Pfarrpfr., lib. coll. Widdum: 7,061 ha Äcker, 2,46 ha Wiesen. 6,137 ha Wald. Kapitalien: 3295,90 RM., 525 RM. Aus1R. Pfründebauf.: 10 RM., 25 RM. Aus1R. Eink.: 1303,60 RM.; La.: 78,60 RM. Pfründegeb.: erb. 1825, in gutem baulichen Zustande, wohnlich; 7 Z., 2 K., el. Bel., WL., Bad im ause; WH., HL., Stadel; Gemüsegarten 0,035 ha. Baupflicht: KG.

    10. Schulen. In Pollenfeld 3 Sch. (Kn. u. Md. gemischt) mit l m. u. 2 w. L. Eingeschult: Weigersdorf. ln Seuversholz 2 Sch. (Kn. u. Md. gemischt) mit 1 m. u. 1 w. L. Eingeschult: Heiligkreuz aus der Pf. Kaldorf. Ablösungsverträge s. hist. Teil.

    11. Klösterliche Niederlassungen und karitative Einrichtungen. a) Niederlassung von Schwestern aus der Kongregation vom Allerheiligsten Heiland (Niederbronner Schwestern) aus dem Mutterhaus S. Joseph in Neumarkt mit 6 Schw. seit 1926 (1 Oberin, 2 Krankenschw., 1 Kindergärtnerin, 1 Handarbeitslehrerin, 1 Organistin). Keine eigene Hauskap. Eigentümerin des Kinderheims u. Schwesternheims die OrtsKSt. Hypothekenschulden zu 2000 RM. unter Haftung der KSt. Pollenfeld.
    b) Krankenpflegeverein Pollenfeld u. Umgebung (seit 1914) für ambulante Kr Pfl. in Pollenfeld, Seuversholz, Weigersdorf, Preith, Kaldorf, Petersbuch, Heiligenkreuz, Erkertshofen, Wachenzell u. Sornhüll mit 2 Krankenschw. Beitrag: 3,60 RM. u. Getreidespende.