Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Breschle, Breschtli, Breschliswaerche

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • BWB/BR 09.12.19 Breschlichswaeche quasi Breeschle
  • Quelle BR ca. 2008: "Breschtli" sagen die Leute im schwäbisch-fränkischen Rieskratergebiet zu ihren Erdbeeren, im sonstigen Bayern sagt man "Brestling", was gleichzeitig auch die Bezeichnung für einen dicken fetten Menschen ist. Im Hochdeutschen ist das der "Pröbstling", abgeleitet von den "Pröbsten", das waren wichtige kirchliche Würdenträger, die es sich auch gut gehen ließen und darum meist eine beeindruckende körperliche Erscheinung waren. So steht "Pröbstling" oder "Brestling" für einen dicken Menschen genauso wie für besonders dicke und große Erdbeeren.
  • Quelle Ostfr. Wörterbuch 06/2013: Brestling Aussprache: Brestli, Brebbsder
    Bedeutung: Große Walderdbeeren Satzbeispiel: Gemmer naus die Bresdli! 'Laß uns Walderdbeeren sammeln!'
    Herkunft: ursprünglich lateinisch praepositus 'Vorgesetzter'. Entlehnt ins Deutsche als Profoß oder Probst 'Inhaber einer (Kirchen)Amts. Sodann übertragen auf 'dicker, fetter Mensch' (Pröbstling) und schließlich auf 'dicke, große Erdbeere'.
  • Wohl eher "Breschle" von percrebrescere = sich überall verbreiten