Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Bschoras

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Kommentar etwas angespart haben
  • Weitere Quelle DK 28.11.2003: Bschoras · das heimliche Geld des Mannes
    Eichstätt (kh/chl) "Bschoras" · zweifellos ein schwieriges und weniger bekanntes Wort, das in unserer Gegend auch nicht überall verwendet wird. Eine Erklärung für den gefragten Begriff unseres letzten Ratespiels ist diese: Es bezeichnet das Schmugeld des Mannes. Das Geld, das sich eine Frau vom Haushaltsgeld abspart, heimlich auf die Seite legt und mit dem sie persönliche Ausgaben bestreitet, nennt man allgemein Schmu oder Schmugeld. Der Bschoras ist das Schmugeld des Mannes, von dem · wie beim Schmu der Frau · der Ehepartner nichts weiß.
    Andreas Schmeller gibt in seinem Bayerischen Wörterbuch folgende Erklärung: "Bschoras machen" bedeutet, etwas auf nicht ganz ehrliche Weise für sich behalten, wie zum Beispiel der Schneider ein Stück vom Tuch, das er zu verarbeiten bekommen hat. Etwas Bschoras haben, bedeutet also, etwas für sich haben, etwas als Geheimnis haben. Das Wort kommt nach Schmeller aus dem Rotwelschen beziehungsweise aus dem Jüdischen. Das Lexikon der jüdischen Geschäfts- und Umgangssprache desfiniert "Pschore machen": zu Nutzen machen. In Obersachsen wird es in der Bedeutung verwendet, einen heimlichen und unerlaubten Gewinn machen.
  • Quelle Deutsches Provinzialwörterbuch, Band 1, Ausgabe 1: Bschoras = Bschoresmachen; Gülch und Berg. Einen kleinen meist unerlaubten Vortheil sich zueignen, wie z.B. Dienstmägde vom Marktgeld
  • Nachlese zum baierischen und oberpfälzischen Idiotikon: Lebende Mundart, Band 1 von Andreas Dominikus Zaupser
    Bschoras = Kleiner, unmerkbarer Profit
  • Magnum vectigal est parsimonia = Sparen ist eine gute Einnahme; parsimonia = Sparsamkeit; parasitus = Parasit/Schmarotzer