Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Bussala, Bussi

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

LogoÖ ha brrr
  • ein zarter Kuß auf den Mund oder die Wange.
  • Wohl von basiato = das Küssen, basiaturio = gerne küssen wollen.
  • Kärntnerisch gr'edt: Pusale
  • Die Germanisierungsabteilung des DK notiert am 12./13.05.18 ... auf Spanisch heißt busseln beso, auf Portugisich beijo, auf Französich bise und auf Italienisch bacio. ... man eiert etwas rumm um das lateinische bsiato zu vermeiden.
  • Der Ingolstädter Lateiner Adam Härtl notiert: Viel lieblicher als ... klingt das bairische Busserl = der Kuß. Das Busserl nimmt seinen Ausgang von dem lateinischen basium, -i oder besser von der dazu gehörenden Verkleinerungsform basiolum, das bei Catull, Phaedrus u.a. belegt ist. Das lateinische basium, das italienische "il baccio", das französische "le baiser", das spanische "beso", das ladinische "il bos" in Tirol und das bairische Busserl ist geradezu ein völkerverbindendes Wort, auch wenn der germanische Kuß, der englische "kiss" und der dänische "kys" die Menschen sicher genauso verbindet.
  • Siehe dazu auch das Büchlein "Lateinische Überbleibsel im bayerischen Dialekt" von Adam Härdl (Ingolstadt 1915-1992),