Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Dachen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BWB/BR 23.07.2020 Dachen ... heißt in Oberbayern stehlen. Das steckt der Name, der Vogel "Dachen" drinn, das ist die Dohle. Mittelhochdeutsch Dahel, da war ein "h" drin in der Schreibung hamma ja in der Dohle auch noch ein "h" drin aber im bayerischen Dialekt spricht man dieses h klar und deutlich aus. Dache ... Dohlen haben einen relativ schlechten Ruf und sie stehlen glänzendes und deswegen sagt man für stehlen dachen ... sich benehmen wie eine Dohle.
  • Quelle BR 28.03.14: a Dietschdacherl, das ist in der Oberpfalz ein kleines Kind das stiehlt
    - a dacherl das ist ein vogelname - die dohle - der vogel ist ja bekannt dafür dass er gerne glänzendes stiehlt - übertragen hier auf einen menschen - auf ein kind das stiehlt - und dietschdacherl - das dietschen ist auch ein dialektwort - urbedeutung darauf hauen - sicher lautmalerisch - man stellt sich einfach den laut - (klopft auf den tisch) - das als dietsch vor - und a dietschdacherl - wie kommt es zu der bedeutung stehlen - es gibt in der mundart sonst auch solche fälle - damisch haua sagt man in der obapfoiz - bedeutet aber nicht schlagen - sondern stehlen - so auch dietschen für stehlen - a dietschdacherl - a dacherl wo dietscht - also ein kleines kind das wo stiehlt -
  • Wohl eher duco = hinweg führen ... quasi stehlen; abducere = wegführen; heimlich wegnehmen = subducere; taceo = schweigen, zufrieden sein; Tacito = das soll verschwiegen bleiben, geheim, heimlich