Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Dlodschreim

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 05.10.12: 'Dlodschreim' ist in Altbayern die 'Hochzeitseinladung'.
    - einladen tut meist der hochszeitlader - der der progrator - wenn die leute in der nähe wohnen geht er persönlich vorbei - und sonst schickt er eben ein kaligraphisch schön ausgearbeitetes dlodschreiben - ein ladeschreiben - ein einladeschreiben - an die gäste damit die wissen - dass sie kommen müssen - also dlodschreiben für hochzeitseinladung aus oberbayern -
  • Wohl von adloqui = ansprechen/anreden; adlaboro = siehe allabore; Allegro = einen Boten schicken;
  • Der Progrator hat natürlich auch römische Wurzeln: wohl von von progredior, progressus sum, progredi = vorausschreiten, den Hochzeitszug anführen
  • Wikipedia schreibt: Ein Adlatus ist ein (untergeordneter) Gehilfe, ein Helfer oder ein Beistand. Er ist vergleichbar mit dem Adjutanten im militärischen Sprachgebrauch. Der Begriff wird heute meist scherzhaft gebraucht. Über die korrekte Pluralform besteht im Deutschen vielfach Unsicherheit. Der Duden führt als Plural "Adlaten". Umgangssprachlich gebraucht ist "Adlatusse". In Wörterbucheinträgen und metasprachlichen Diskussionen wird als Plural manchmal "Adlatus" (mit langem -u-) angegeben, was allenfalls eine hyperkorrekte Form ist, weil es das Wort falsch der lateinischen u-Deklination zuordnet, während es im Lateinischen tatsächlich der o-Deklination angehört und mit Plural "adlati" verwendet wird.