Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Faschina, Fatschnkind

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

LogoÖ ha brrr
  • BayWo: Faschina Altbayern Faschina ist Gebinde aus aufgeschichtetem Boschholz
  • Adam Härdl schreibt: Dies ist das lateinische Wort fascia, -ae = die Binde, das schon bei Cicero, Ovid, Tacitus, Seneca und anderen vorkommt und bereits um 300 nach Christus ins Germanische übernommen wurde, wie uns die volle a-Endung des Indogermanischen lehrt. Gotisch heißt das Wort "faskia", ahd. ist es zu "fasci" und mhd. zu "fatsch" geworden. Das Wickelkind nannte man auch das Fatschnkind. Dazu haben wir vom lateinischen Verbum fasciare im bairischen Dialekt unser einfatschn = einwickeln: "Sie hat ihren wehen Fuaß eingfatscht." Von dem gleichen Wortstamm gibt es noch fascis, -is = das Bündel, das Rutenbündel oder den häufigen Plural fasces, -ium = das Rutenbündel, welches im alten Rom das symbolische Zeichen der Regierungsgewalt darstellte und als solches von den Liktoren den Konsuln vorangetragen wurde, wenn sich diese in der Öffentlichkeit zeigten. Dieses altrömische Rutenbündel fasces haben die Anhänger Mussolinis zum Symbol ihrer Partei gewählt; daher hat jene Bewegung heute den berüchtigten Namen "Faschismus".
  • Wohl von fascis = Bündel, sarcina = Bündel