Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Gobersbecke, Gobasspeggal

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BWB/BR 03.02.15: Gobasspeggal das ist in Obabaian eine Vogelscheuche
    - gobas das ist kohl wie er eben im gartenacker zum beispiel wächst - cabes das ist ein schriftdeutsches wort - ein altes wort - für die kohlköpfe - und stammt aus lateinisch cabbut - für eben kopf - in diesem fall eben kohlkopf - und goberschpeggal - das schbeggal - das hängt mit schpechten zusammen - der schaut ja aus also ob er überall späht - ob jetzt vögel kommen - also a gobesschbeggal - eine vogelscheuche aus obabaian -
  • Quelle BR 13.10.08: 'Gobersbecke' sagen sie im oberbayerischen Mühldorf zu einer 'Vogelscheuche'. 'Gobers' ist ein altes Wort für 'Kohl' oder für 'Salatpflanzen'. Die zweite Worthälfte 'Becke' steht für 'Bock' in der Verkleinerungsform, das kann aber auch ein Holzgestell sein. So wurde aus dem menschenähnlichen 'Kohlkopf-Bock', den man auf den Salat-Acker stellt, um die Pflanzen zu schützen, eine 'Vogelscheuche'.
  • Wohl von Gobia = Käfig; ital. gabbia = Vogelkäfig; apros ago = hetzen, jagen, vertreiben, vertreiben + beccus = Schnabel. Scheinbar haben die alten Römer einen Vogel in einen Käfig gesteckt, dessen Geschrei die anderen Vögel abgeschreckt hat.
  • Siehe auch Graudgardegaast