Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Gollicht

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

LogoÖ ha brrr
  • Quelle BR 07.02.11: 'A Gollicht' ist in Oberfranken eine Talkkerze, später nannte man auch Parafinkerzen 'Gollicht'. Also 'a Gollicht' ist nicht eine schöne Wachskerze, die mit einer weißen Flamme brennt, sondern Talk, der eher gelb brennt. Eine Variante des Wortes 'gelb', nämlich 'gol', steckt daher wahrscheinlich auch in 'Gollicht'. Also 'a Gollicht' aus Oberfranken für eine Talkkerze, die gelb brennt und daher ein gelbes Licht, ein 'Gollicht', hat.
  • Das Ostfränkische Wort des Monats Oktober 2012: Gollicht Aussprache: Gollicht, Golliacht, Golläicht Satzbeispiel: nemm der fei a Gollicht mied in Keller
    Herkunft: die genaue Herleitung ist noch nicht gesichert. Wahrscheinlich geht Goll- zurück auf eine Form des Verbs gellen (Vergangenheit mittelhochdeutsch: ez gal = neuhochdeutsch gellte). Im Dialekt verschob sich die Bedeutung von "schreien, kreischen" zu "scharfer Lichtstrahl im Dunkeln". Verwandt ist mundartlich Galloch "Kellerloch", durch das ebenfalls ein Lichtstrahl ins Dunkle fällt.
  • MaB/at: Gallert = Unschlitt; Talg
  • Mernsamarisch: Gollicht - Kerzenlicht
  • Wohl von collumino = erleuchten + Licht; colluceo = von allen Seiten leuchten, ganz hell sein