Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

granigeln

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 24.03.10: Wenn's draußen saukalt war und man kommt mit kalten Händen ins Warme, dann beginnen die Hände und Finger zu prickeln. Dazu sagt man in der Oberpfalz: es 'granigelt'. Dieses 'granigeln' kann eine Spielform des Wortes 'hoanigeln' sein - derartige Spielformen sind in deutschen Dialekten weit verbreitet (z. B. 'wanigeln', 'banigeln' oder 'grinigeln'). Das 'hoanigeln' hängt höchstwahrscheinlich mit der Hornisse zusammen. Bei diesem Prickeln dachte man einerseits an die Zick-Zack-Bewegungen der Hornisse oder aber auch ans Stechen der Hornisse. Und in der Oberpfalz erscheint eben diese Spielform 'granigeln' für das Prickeln in den Fingern.
  • Wohl von grandinat = es hagelt. In anderen Quellen ... Grando = Hagel; vom Hagel geschlagen = grandine verberatus; der Hagel hat die Frucht erschlagen = Grando segetes prostravid, depopulata est; hageln = grandinare. Und wer schon mal in einen Hagelschauer gekommen ist, der kennt das Gefühl. Hagel hat ja auch schon viele Dachschäden verursacht. Siehe auch bitzeln.