Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

greina

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • dou graind oine = jemand weint; er hat wie ein Kind gegrienen; heia af zum grüün; Siehe auch KKK: greina = weinen
  • Wohl von quiritatio = Gejammer; jemandem wehtun = aliquem cruciare; aegre = schmerzlich + animus = Gemüt, Gemütsneigung.Moereo: trauern, Leid tragen. Siehe auch "rean"; lacrymae = Tränen
  • Adam Härdl schreibt dazu ... Neben flennen verwendeten unsere Eltern und Großeltern auch greinen = kläglich weinen, das ebenfalls aus dem Lateinischen, und zwar von grunnire = a) von Schweinen: grunzen, b) von Menschen: weinen kommt. Im Ahd. wandelt sich das Verbum zu "grinan", und das mhd. "grinen" wird zu unserem "Greinen" diphtongisiert.
  • Quelle BR 07.03.11: 'Greinmeichala' sagt man in Franken zu einer Frau, die ständig heult. 'Greiner' ist ein altes deutsches Wort für weinen oder heulen. Die Urbedeutung ist Mundverziehen. Das steckt sogar noch im schriftdeutschen Wort 'grinsen'. 'Meichala' ist ursprünglich eine Variante des Namens Margaretha und wird gern als Schimpfwort für Frauen benutzt. In der Großstadt Nürnberg ist eine 'Meichala' eine ländliche Frau mit Kopftuch, die vom Land in die Stadt kommt. 'Greinmeichala' ist also in Mittelfranken eine Heulsuse.