Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Grusch

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • ... lauter Glump und Grusch ... Grusch und Krempel
  • "Grusch" lässt sich am besten mit Krempel, Krimskrams, und Ramschware übersetzen. Das Verb gruschen und herumgruschen hat die Bedeutung von kramen, etwas Unbestimmtes suchen, den alten Krempel durchwühlen.
  • Quelle BR 16.01.15: a Kruaschtl das ist in Altbayern Unordnung
    - herumliegendes zeugs - da liegt a gruaschdl umananda - die endung el - das ist die beirische verkleinerungsendung - die macht das alles niedlicher - es gibt des wort aber auch ohne el - a gruaschd - und in den meisten dialekte beierns gibt die aussprach a grouscht - und in den meisten dialekten baierns gibt die aussprache - a gruschtd - das ist die zu erwartende aussprache - das wort hängt mit rüsten zusammen - das heisst rüstzeugs und dann einfach zeugs das rummliegt - es gib aber ein anderes dialektwort - ruaschen - das bedeutet übereilt handeln - schnell herumrennen - viel lärm machen aber ohne erfolg - und in diesem ruaschen da steckt letztlich die wortwurzel von geräusch drinn - das steckt auch eben drinn - dass wenn man schnell handelt - da entsteht unordnung - drumm hat ma die zwei wörter gekreuzt und aus dem gruschd a gruaschd gemacht - a gruaschd in altbaian für unordnung glump zeugs was herum liegt -
Grusch: (Gruscht). Wie zum Beispiel auch Rüstung, Ausrüstung oder Gerüst ist das Wort verwandt mit dem Verb rüsten, das wohl indogermanischer Herkunft ist. In alter Zeit hatte es keinen Umlaut: rusten und nicht rüsten. Auch die Ableitung Gruscht ist umlautlos, sonst würde die Mundartform *Grischt lauten (nicht belegte Formen bekommen ein Sternchen). Das Verb bedeutet im Althochdeuschen „ausrüsten, schmücken", es ist abgeleitet von (h)rust, das „Pferdeschmuck" bedeutet (Vgl. Kluge-Seebold, S. 778). Das oberdeutsche Wort Gruscht, das im Schwäbischen sehr häufig vor kommt, ist eine sogenannte Kollektivbildung mit Ge-Präfigierung, die Wortform ist also eigentlich Ge-rust. Solche Kollektivbildungen drücken aus, dass es sich um eine gewisse Anzahl von Dingen, Handlungen etc. handelt (vgl. zum Beispiel auch Ge-strüpp, Geschwätz, Ge-wölk).
  • Wohl eher von scruta = altes Gerümpel, alter Hausrat, Grempel, Kram; scrutarium = Grempelmarkt; scrutatum esse; scruta senex = altes Gerümpel