Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Guzerl

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 05.11.2010: 'A Guzerl' ist in der Oberpfalz ein kleines Fenster.
    Aus dem kleinen Fenster kann man ganz gut 'guz'n', nämlich neugierig hinausschauen. 'Guz'n' ist die Kurzform von 'gugez'n'. Und 'gugez'n' bedeutet 'intensiv schauen'. Hier wird das Wort 'Gucken' mit der bayerischen Intensivendung 'ez'n' zusammen gesetzt. Und wenn man 'gugez'n' zusammenzieht wird es zu 'guz'n'. Daher also das Wort 'Gutzerl' für ein Fenster, aus dem man besonders intensiv hinausschauen kann.
  • Wohl eher von guardi = Wacht; sera = das Schloß, das man anschlagt (... wo man bummbumm machen tut, siehe Bummerl daselbst); gutus = enghalsiger Krug; Guckfensterlein = fenestella. Scheinbar gibt es auch in anderen romanischen Sprachen sinnkonforme Begriffe: .es: escotilla = Durchgang; Wache= = .fr = guetteur + sentinelle ; .it = corpo di guardia + sentinella; .es = guardia + centinela; .pt = guarda + sentinela . Die römischen Wachsoldaten besahen (beguzten) sich die vor den Toren stehenden Mannen, wohl zuerst durch ein kleines "Fensterlein/Türlein/Guckloch". Diese Sichtkontrollen sind an jeder Burg, jedem Schloß und jeder alten Klosterpforte heute noch zu besichtigen.