Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Hofagiggl

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BWB/BR 17.02.15: Hofagiggl heissen in der Obapvoiz die Hagebutten
    - in vielen dialekten der oberpfalz heisst hagebutten etwa hofa- oder hogabutzen - aber man hat eigentlich weder das hofa noch das butzen verstanden - letztlich steckt in butzen das gleiche drinn wie in apfelbutzen - ein kern ein rest oder eine kleine frucht - in hagebutten steckt haag - ein zaun drinn - aber das weiss man nimma - und deswegen hat man ein anderes wort genommen und anstatt hofabutzen - hofagiggl gesagt - giggl ist ein dialektwort für kizeln .-giggln für kitzeln - und da gibts ein ganz gemeinses spiel der kinder - die nehmen die hagabutten und steckens einem hinten in hemd nein - und dann kitzelt des entsetzlich - da hat man ein gefühl dass es giglkitzl heissen muss - im münchner umland heisse sie ja oarschkitzla - aus genau dem gleichen grund - also hofagiggl aus der obapvoiz für hagebutte -
  • Quelle BR 27.05.08: 'Wonghäfele', so heißen in manchen Gegenden der Oberpfalz die 'Hagebutten'.
    - wenn man das wort wonghöfler (bzw. wonghäferle und andere dialektischen varianten) "ernst" nehmen wollte, dann wären es eigentlich wagen-töpfe - höfler sind haferl oder auch töpfe in der oberpfalz - aber ich glaube eher das ist eine der unzähligen spielformen des wortes hagebutte - da gibts auch gegenden in der oberpfalz wo wong - butzen heissen - und da hat man das wort butzen nicht so verstanden und einfach durch hefele ersetzt - weil die hagebutten ja auch so ein bisschen ausschauen wie so hefele - wie so töpfe -
  • Wohl von Horaea = allerley Sommer-Früchte, die nicht lang dauren + vaginula = kleine Hülsen an Früchten; calyx = Knospe; Hiefen = Hagbutzen;