Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

nunnern

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 29.09.14 a Nunarle das ist im Allgäu ein Nickerchen
    a nunarle dun bedeutet ein nickerchen machen - dieses wort nunarle ist abgeleitet von nuna oder nona - und das bedeutet ansich schon schlummern - die herkunft - das ist aus dem mittelalterlichen klosterleben - da war die nona - die neunte stunde - ora nona auf lateinisch - die neunte stunde - und die fiel im mittelalterlichen kloster in die mittagszeit - english noon - mittagszeit - kommt auch da her - die allgäuer machen jetzt ihr nunerle nicht unbedingt in der mittagszeit - aber das wort kommt daher - das heisst ein nachmittagschläfle machen - nach der neunten stunde - so sagt man heute noch im allgäu - als erinnerung daran - ein nunnerle machen - ein schlummerchen - ein nickerchen machen -
  • Quelle BR 25.06.09: 'Nunnern' heißt Nachmittag in einigen Teilen von Unterfranken. Nebenan in Hessen ist es mehr verbreitet, da heißt der Nachmittag sogar auch 'Undern' oder 'Unnern'. Die ursprüngliche Bedeutung von 'Nunnern' ist die Zeit dazwischen, denn das hochdeutsche 'unter' hat früher auch 'zwischen' bedeutet und ist verwandt mit dem lateinischen 'inter', was auch 'zwischen' heißt. Unter der Arbeit, zum Beispiel. 'Unten' oder 'nunnen' hat in verschiedenen Dialekten verschiedene Bedeutungen, mal ist es der Vormittag, mal der Nachmittag, in Bayern ist da Unten eine Zwischenmahlzeit am Vormittag, und in Unterfranken ist der 'Nunnern', also der 'Untern', einfach der Nachmittag.
  • BayWo: Undarn Altbayern Brotzeit um 15.00 Uhr; lat. abunde = im Überfluss, mehr als genug.
  • Wohl eher von hora nona = Mitte des Nachmittags; siehe auch "untern" bzw nazen;