Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Platzle

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Weihnachtsplätzchen
  • Quelle UDI SB02/140520: Woher kommt das Wort Plätzl?
    Plätzli und Plätzlich sind regional unterschiedliche Diminutivformen (Verkleinerungsformen) von Platz und bedeuten allgemein 'feines, flaches Kleingebäck' das besonders zu den hohen Festtagen, wie zum Beispiel an Weihnachten, gebacken wird.
    Platz ist seit dem 14. Jh. in der Bedeutung 'flacher, dünner Kuchen, Fladen, Brotkuchen' bekannt und in pla(t)zbecke 'Kuchenbäcker' bezeugt. Platz kommt im Fränkischen, Thüringischen, Hessischen, Schwäbischen und Bairischen vor. Platz bezeichnet sowohl einen flachen Kuchen mit Obst- oder Quarkbelag als auch einen ungesüßten Kuchen mit Zwiebel- oder Lauchbelag. Im Untersuchungsgebiet des Sprachatlas von Unterfranken (SUF) wurde Platz für einen salzigen Kuchen aus Brotteig, z.B. Zwiebelkulchen (Zwibblbloods), und für einen süßen Kuchen aus Hefeteig, z.B. Käsekuchen (Kaasebloods, Maddebloods erhoben.
    Die Endsilbe -li/ lich in Plätzli/Plätzlich dient im Dialekt zur Kennzeichnung des Plurals und hat sich aus mhd. -lech, -lach entwickelt. Plätzlich sagt man vorwiegend im nördlichen Unterfranken, während Plätzli oder Platzli nur im südlichen Unterfranken gebräuchlich ist. Im westlichen Unterfranken ist dagegen die Form Plätzjen /-chen am geläufigsten.
    (Quelle: DWb VII, 1916ff; Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache Berlin/ New York. 23. Aufl. 1995, 636)
    Von Dr. Monika Fritz-Scheuplein
  • Wohl eher von placentula = Plätzlein, Küchlein; placenta = Kuchen