Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

schlenkern, Schlengerdrosch

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BWB/BRrrr 02.02.16 Schlenkltag das sind in Obabajan die Tage an denen die bäuerlichen Dienstboden
    - ihren alten dienst verlassen haben und einen neuen bäuerliche dienstherrn gesucht haben - die daag das ist die mundartliche mehrzahl vom von dog der dag - also die daage - und schlenkldag das kommt von schlenkeln - müssig herumgehen - die mägde und gnechte hatten nämlich eigentlich als dienstboden kaum zeit für irgendwelchen müssiggang - aber wenns dann den dienstherrn verlassen haben - da hammses a zeitlang gutgehen lassen - sie hatten auch den jahreslohn ausbezahlt bekommen und hatten a bißl a geld zum auf den kopv hauen - und das hamm sie auch getan in den schlenkldag - schlenkldag also die daage in obabajan an denen die dienstboten früher gewechselt haben -
  • Quelle BWB/BR 12.02.15: a Schlengerdrosch das ist in Oberbayern ein geselliges Zusammenkommen von Ehhalten von Mägden und Knechten
    - am schlengerdog - der schlenkertag - das ist meist lichtmess - anfang februar - und da haben die jahresverträge der knechte und mägde aufgehört - und da haben sie zeit gehabt entweder zum neuen dienstherren zu gehen - oder zu verlängern - aber in dieser zeit waren sie frei - sie konnten schlenkern herumgehen von einem zum anderen - und haben diese gelegenheit benutzt a bissl zusammen zu kommen - zu feiern - zu trinken - sich auszutauschen - drosch das ist eigentlich eine mundartaussprache von tratsch - also vom gratsch eigentlich - lautmalerisch ratschen und tratsch bedeutet einfach sich mündlich auszutauschen - a schlengerdrosch in obabaian - eben das fest wo dann eben die knechte und mägde zusammen kommen am schlenkerdog -
  • Schlenkern Schlenkerweil, Dienstboden; jährlich möglicher Arbeitsplatzwechsel an Lichtmess
  • DK 26./27. Mai 2018 Schlenkerer: Das Wort kommt in der Form Schlenker auch im Hochdeutschen vor. Es ist abgeleitet vom Verb schlenkern, das "nachlässig hin und her schwingen, Pendelbewegungen machen" aber auch "schlendern" bedeutet, also "nicht zielgerichtet gehen". Es ist eine sogenannte Abstraktbildung auf -er und wohl verwandt mit schlingen.
  • Wohl von selectio = Auswahl? Aussuchung, Auslesung; derosus = abgenagt; Derogatio = Aufhebung; derogare =Abbruch tun; Siehe dazu auch radschn und radschen kommt wohl von ratio = eine Erklärung abgeben daher auch die Ratschkaddl