Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Stranitzen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BWB/BR 19.12.14: a Stamizl das ist in Teilen von Oberbayerin und Nidabaian eine dreieckige Papiertüte
    - wie man sie früher gehabt hat - wenn man eingekauft hat - in anderen gegenden sagt man zum beispiel stranizen oder scharmuz - scharnitzen - das ist alles das gleiche italienische wort scarmuzo in die deutschen mundarten entlehnt - und in vielfacher gestalt auch umgestaltet ins deutsche - aus dem scarmuzo ist eben in der ärdinger landshuter gegend a stramizl geworden - des italische wort bedeutet ursprünglich fellsack - und da steckt das wort carne fleisch drinn - das ist das wo man das fleisch eben rausgetan hat und nur noch ein behälter aus fell hatte - später übertergen auf behältnisse für handelwaren aus idalien - und in bayern jetzt auf eine papiertüte - a stamizl in owabaian -
  • Bayer. Sprache: Stranitzen, Schdranizn, Stanitzel = Papiertüte, Spitztüte
  • Quelle Prof. Dr. L. Zehetner Seite 301: / r / für etym n finden wir in / schdaridsn / neben / schdranidsn / "Tüte" (ital. scarnuzzo, Schm. II 7 83)
  • Die Stranitze, eine braune Tüte, in die üblicherweise Gemüse und Obst verpackt werden; Eine Papiertüte, die eigentlich Staritze hieß und auf Grund der mittelbairischen Lautverschiebung im auslaufenden 20. Jahrhundert als Stranitze in den Bairischen Wörterbüchern Aufnahme fand ... Bei uns in Oberbayern heißen die Dinger "Striezn" und werden etwa wie "Schdriihzn" ausgesprochen; die Variante aus dem Berchtesgadener Land: "Stranuzzn"; im österreichischen Sprachraum sagt man zu einer Papiertüte "Stanitzl"; Im Ostallgäu sagt man "Gschtattl" dazu;
  • Der Duden kennt Stanitzel und Stanitzl, siehe daselbst
  • Siehe auch Scharmützel
  • Wohl eher von stria = die Vertiefung; amicio = umhüllen; manica = Ärmel; Natürlich kannten die Römer keine Papier-Stranitzn, sondern benutzen statt deren -beispielsweise für Äpfel- ein großes Blatt.