Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Weigazen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 08.05.09: 'Weigazen' sagen die Leute im Bayerischen Wald zum 'Spuken'. Das kann auch 'weiertsen' oder 'weiezen' heißen, wenn die Geister wieder auf die Welt kommen und herum spuken. Zur Herkunft gibt es zwei Deutungen: Johann Andreas Schmeller beschreibt in seinem Bayerischen Wörterbuch von 1836 den Zusammenhang mit dem althochdeutschen 'wizi', was die Strafe für die gestorbenen Seelen war, die wieder auf die Welt zurück mussten. Mundartlich wurde daraus 'waizen' oder 'weigazen'. (Schmeller prägte den Begriff Volksethymologie, wenn die Herkunft eines Wortes aus dem Volk kam.) Die zweite Deutung geht von dem Begriff 'wei' aus, was ursprünglich heilig bedeutete, vielleicht weil die Menschen diese zurück kommenden Seelen als heilig empfunden haben.
  • Quelle BayWo: es waizt /waizn duads, Altbayern, es geistert
  • Die Mundart der Hallertau, Prof. Dr. Zehetner S.129: waidsn = "geistern, spuken" (Schm. II 1061);
  • Wohl eher von vagatio = das Umherschweifen; vago = umherschweifen, umherstreifen, sich herumtreiben; von Schiffen und Seefahrern = kreuzen; von Gestirnen = wandern; matrona vagae per vias = durch die Straßen irrende Frauen; stella vagae/sidera vaga = Planeten