Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Ziefern

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 26.06.09: 'A Ziefern' ist in Oberbayern die Bezeichnung für eine etwas magere und trübsinnig dreinschauende Frau. Eigentlich ist 'Ziefer' das Federvieh am Bauernhof, das Geziefer sind die Nutztiere und das Ungeziefer ist das, was man nicht gebrauchen kann. Ein Begriff, der auch im Hochdeutschen üblich ist. - Johann Andreas Schmeller schrieb vor 200 Jahren ein Bayerisches Wörterbuch und hier ist schon vermerkt, dass 'Ziefer' als Schimpfwort für Frau benutzt wird, und dass man scherzhaft Frauenziefer statt Frauenzimmer gesagt hat.
  • Quelle Ostfr. Wörterbuch 01/2010Zieferzeug Aussprache: Zieferzaich, Zieferzoich
    Bedeutung: kleine Nutztiere. Satzbeispiel: Der houd ka Vöicher und ka Sai mäier, blouß nu aweng a Zieferzaich "Er besitzt keine Rinder und keine Schweine mehr, nur noch Kleintiere".
    Herkunft: Das germanische Wort *tiver bedeutete ursprünglich "Opfertier". Im Althochdeutschen kommt das Gegenteil ungezibere für "unreines Tier" vor. Im Standarddeutschen ist nur noch Ungeziefer in der Bedeutung schädliche Insekten" gebräuchlich, während die Mundarten noch Geziefer, Ziefer oder Zieverzeug als Sammelbegriff für kleine Nutztiere (Geflügel, Stallhasen, Ziegen) kennen.
  • Wohl eher von Mager machen = emaciare; macere = mager sein; fero = in sich tragen; civis = Bürgerin