Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85080 Gaimersheim Gabel
    Ortschronik: 56
  • Originaltext: Gabelung, Straßenkreuzung. Das Anwesen war einst ein "Mauthaus" Zollhaus. Noch um 1807 wurde der Besitzer "Beimautner" genannt. Nach dem Roman "Das Wirtshaus an der Gabel" von Josef Ludwig Hecker soll dort im 30jährigen Krieg ein Wirtshaus gestanden haben. In einer Flurskizze um 1757 ist weder ein Mauthaus noch ein Gasthaus eingezeichnet, jedoch ein "Zigäuner Häusl" am Rande des Birkenzeller Holzes in Richtung Buxheim. Erst der Flurplan von 1820 weist die Gabel mit Gebäuden auf.
  • Quelle Eberl: Gabel, w., die Weggabel, ahd. gabala, mhd. gabel.
  • Quelle Härdl: Ein weiteres lateinisches Lehnwort ist die Gabel sowohl als Straßengabel und Astgabel als auch als Mistgabel und Eßgabel. Hinter dem römischen Limes verlief zur Sicherung der Grenze ein ausgeklügeltes System von Verbindungsstraßen. So kreuzten sich hinter dem von Eining nach Pfünz verlaufenden Limes zwischen dem heutigen Friedrichshofen und Dünzlau zwei solcher Römerstraßen und bildeten ein Kreuz, das der lateinische Schriftsteller Terentius Varro gabalus, -i = Kreuz, Galgen nennt. Über das ahd. ,,gabala" und das mhd. ,,gabele" ist daraus unsere Gabel geworden. An diesem Kreuzungspunkt zweier Straßen hatten die Römer eine Überwachungsstation eingerichtet, und diese lebt bis heute in dem Weiler "Gabel" fort.
    Von Kreuz, Galgen und Straßengabel übertrug sich die Bezeichnung "Gabel" schon in römischer Zeit auf ,,Astgabel" aus Holz und dieses Gerät diente in der Landwirtschaft zum Heben und Wenden von Dünger, Garben und Heu. Als Essensgerät mit drei oder vier zinken tauchte die Gabel erst im 14. und 15. Jahrhundert in Deutschland auf. Ein anderes lateinisches Wort für Gabel ist furca, -ae = Forke. Dieses Wort wurde schon früher durch römische Kaufleute nach Nordwestdeutschland eingeführt, aber in Bayern niemals heimisch