Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85128 Wolkertshofen Schlangersgarten
    137
  • Originaltext: nach dem Besitzer benannt
  • gefunden ...Lantmann vom Slumenhof Schlungenhof am Altmühlsee
  • Der Name ist wohlaus dem Lateinischen solamen - Trost hergeleitet
  • gefunden: S wird immer als S, nie wie deutsch sch- gesprochen z.B. schola [= skola], spelunca. Der Konsonant C wurde klassisch immer wie "K" ausgesprochen.
  • "Die Großflur Schlums, im 16. Jh. auch Schluns geschrieben, erinnert an zahlreiche Namen des westrätischen Gebietes" so ein Salum i. J. 1407 in Bürs bei Bludenz G. Plangg, Rätoromanische Flurnamen des Brandnertals, Romanica Oenipontana I, 1962, an eine Großflur Schlum bei Schluderns, Vinschgau, an den "Schlumsbach" bei Latsch, Untervinschgau, ferner an die Schlummen, auch Schlungen genannt, die bei Rojen nächst Reschen vorkommen. Zu einem von diesen Namen führt Chr. Schneller in seinen Beiträgen zur Ortsnamenkunde I. eine Urkundenform Scolombo von 1329 an. Man kann vielleicht an das rätische Wort salòm aus lat. solamen "Landgut" denken, das auch verlassene Hofstätte bedeuten kann mit dem Mehrzahl-s, für mehr solche Objekte, Kübler, Romanische Ortsnamen Graubündens, 1924, und Plangg, mit Literatur. Andererseits haben wir auch auf der Thaurer Alm über der Waldgrenze eine Mulde namens Schlung; unter Umständen konnte auch aus der Endung -un, -ung die Endung -um entstehen, wie der Flurname Kaplum aus Camplung in Volders zeigt, und es kann in der Silbe das Wort lung "lang" stecken. Wenn auch kaum diese Schlum-Namen alle gleichen Ursprung haben, auf jeden Fall kann der Flurname nur zu einer romanischen Wortsippe gestellt werden.